(LNP) Auf dem 1.Deutschen Pflegetag sagte Sozialminister Alexander Schweitzer heute in Berlin: „Die ‚Herausforderung Pflege‘ wird nicht nur vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der sich verschärfenden Versorgungslage in der Pflege künftig die gesellschaftliche und gesundheitspolitische Debatte beherrschen, sie wird zu der ‚sozialen Frage des 21. Jahrhunderts‘ in Deutschland.“ Schweitzer begrüßte daher die Einrichtung des ab 2014 jährlich stattfindenden Deutschen Pflegetages als zentrales Forum für den notwendigen interdisziplinären Dialog.
Um der „Herausforderung Pflege“ zu begegnen, ist es nach Auffassung des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministers dringend notwendig, eine generalisierte Pflegeausbildung auf den Weg zu bringen. „Die rheinland-pfälzische Landesregierung unterstützt aktiv das Vorhaben der Bundesregierung, die Ausbildungen in den drei Pflegefachberufen – der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege – durch ein neues Berufsgesetz grundlegend zu modernisieren und diese zusammenzuführen. Dadurch wird die Pflegeausbildung moderner und attraktiver gestaltet, da sie ein breites Grundlagenwissen in allen Pflegebereichen vermittelt“, betonte Schweitzer in seiner Rede.
Auch die geänderte Gesellschaftsstruktur und die veränderten Krankheitsbilder machten solch eine Reform der Pflegeausbildung notwendig, damit Pflegekräfte über umfassende und miteinander verzahnte Kenntnisse aus allen drei Pflegebereichen verfügen. „Solch eine umfassende Pflegeausbildung wird nicht zuletzt zu einer höheren Berufszufriedenheit und damit zu einem längeren Verbleib im Pflegeberuf führen, von dem Pflegebedürftige und Pflegefachkräfte gleichermaßen profitieren“, bilanzierte Schweitzer die Pluspunkte der anstehenden Pflegereform.
Schweitzer, der in diesem Jahr den Vorsitz der Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) übernommen hat, wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die ASMK und die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) jeweils einstimmig für eine gemeinsame Pflegeausbildung ausgesprochen haben, da dies einer Forderung der Länder entsprach.
Ein Modellprojekt zur generalisierten Pflegeausbildung wurde bereits in Rheinland-Pfalz durchgeführt, so der Minister. Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer habe mit seiner Krankenpflege- und Kinderkrankenpflegeschule an einem Bundesmodellprojekt zur Erprobung neuer Ausbildungsmodelle in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege teilgenommen. Die rheinland-pfälzische Modellausbildung erfolgte in zwei Kursen mit insgesamt 49 Schülerinnen und Schülern. Als Träger für die praktische Ausbildung standen drei kooperierende Krankenhäuser, Altenhilfeeinrichtungen und ein ambulanter Pflegedienst zur Verfügung. „Die Ausbildung ist erfolgreich und zur Zufriedenheit der Auszubildenden verlaufen“, betonte der Gesundheitsminister.
Annelie Zimmer
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