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18. Oktober 2024
Bayern

Genscher in München: Liberale Vision für Europa

(LNP) Auf dem gestrigen Europakongress diskutierten liberale EU-Abgeordnete aus ganz Europa ihre Visionen für ein vielfältiges und offenes Europa. Der Ehrengast und Hauptredner Hans-Dietrich Genscher machte in seiner Rede deutlich, dass Europa und seine Bürger mehr Europa brauchen, um diese und zukünftige Krisen zu überstehen. Der Europakongress „Liberale Vision für Europa“ erfolgte auf Einladung der bayerischen FDP-Europaabgeordneten Nadja Hirsch.

„Die Seele Europas ist das Bekenntnis zu Freiheit, Menschenwürde und Menschenrecht. Das ist der Kern der europäischen Wirklichkeit“, brachte es der ehemalige Außenminister Deutschlands auf den Punkt. „Die Friedenskultur in Europa ist nur möglich, weil es ein Europa der Freiheit, Menschenrechte und Menschenwürde gibt.“

Einigkeit herrschte unter den Podiumsdiskutanten und Teilnehmern darüber, dass die Bürger wieder näher an Europa herangebracht werden müssen. „Als Liberale wollen wir ein Europa der Bürgerinnen und Bürger, nicht der Staatschefs“, unterstrich Nadja Hirsch. Die Bürger forderten Lösungen für eine Bandbreite an Themen, darunter die Jugendarbeitslosigkeit, die Staatsschulden- bzw. Finanzkrise – aber auch die Frage der Erweiterung und Achtung der Menschenwürde, aktuell am Beispiel Türkei verdeutlicht.

Die Vielfalt Europas sei in diesem Zusammenhang zugleich seine größte Stärke und seine größte Herausforderung. Dennoch: „Europa kann nur wachsen und sich entwickeln, wenn es jeder einzelne von uns unterstützt“, so Hirsch. Dabei zeigen Umfragen und Bürgerveranstaltungen immer wieder, dass die Bürger bei der Lösung der Probleme auf Europa setzen. „Mehr Europa ist die Lösung. Nicht das Problem“, stellte der Fraktionsvorsitzende der liberalen Fraktion im Europaparlament Guy Verhofstadt (Belgien) klar.

„Mehr Europa bedeutet dabei nicht, dass Kompetenzen beliebig nach Brüssel verschoben werden. Regionalen und lokalen Unterschieden – aber auch der für die Umsetzung zuständigen kommunalen Ebene – muss Rechnung getragen werden. Wer wüsste das besser als eine ehemalige Stadträtin. Mehr Europa bedeutet zum Beispiel die Stärkung des Europaparlaments gegenüber den Regierungschefs“, erklärt Hirsch.

Unter den Podiumsteilnehmer waren Jan Mulder (Niederlande), Jens Rohde (Dänemark), Angelika Werthmann (Österreich) und Nils Torvalds (Finnland).

Andreas Dietrich
Pressesprecher
FDP Bayern
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