Startseite BundesländerHessen Zunahme von Krebserkrankungen? Menschen in der Flughafen-Region haben ein Recht zu erfahren, welchen Risiken sie ausgesetzt sind

Zunahme von Krebserkrankungen? Menschen in der Flughafen-Region haben ein Recht zu erfahren, welchen Risiken sie ausgesetzt sind

von Frank Baranowski
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(LNP) Der Eddersheimer Arbeits- und Sportmediziner Wilhelm Barthenheier fordert nach der Beobachtung einer auffällig hohen Krebsrate in seiner Stadt wissenschaftliche Untersuchungen zu deren Ursachen. Dazu erklärt Marjana Schott, umwelt- und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Nicht nur in Eddersheim, auch in Mörfelden und Darmstadt-Wixhausen sind die Menschen durch mehrere Todesfälle nach Krebserkrankungen beunruhigt und haben den Flugverkehr als Ursache in Verdacht. Der Zusammenhang von Fluglärm und dem vermehrten Auftreten von Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Depressionen sowie Krebsrisiko, ist in den letzen Jahren durch zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegt worden. In einer im April dieses Jahres vorgelegten Studie schätzt Professor Eberhard Greiser, dass in den kommenden zehn Jahren durch Fluglärm in der Region zusätzliche 3.400 vorzeitige Todesfälle zu erwarten sind. Erkrankungen durch Schadstoffe kämen hinzu.“

Für das Rhein-Main-Gebiet fehlten aber weiterhin belastbare Zahlen über die Anzahl der durch Fluglärm sowie Schadstoffe hervorgerufenen Krankheitsfällen sowie der durch den Flughafenausbau zusätzlich zu erwartenden Krankheitsfälle, so Schott. Zur Verunsicherung der Menschen trage die Landesregierung selbst bei. Seit 2009 weigere sie sich, eine epidemiologische Studie durchzuführen, die darüber Auskunft geben könne.

Schott: „Die von der Landesregierung beauftragte Lärmwirkungsstudie NORAH kann wichtige  Fragen nicht beantworten. DIE LINKE kämpft deshalb weiterhin für eine epidemiologische Fall-Kontroll-Studie und eine Gesamtbelastungsstudie für die vom Flughafen beeinträchtigte Region.

Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, welchen Risiken sie ausgesetzt sind. Der Wissenstand reicht aber bereits aus, um sagen zu können, dass die Belastungen reduziert werden müssen. Weniger Fluglärm und Schadstoffe bedeuten automatisch weniger Krankheitsfälle in der Region.“

Thomas Klein
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag
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