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Baaske: Häusliche Gewalt darf niemand hinnehmen

von Frank Baranowski
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(LNP) Anlässlich des Internationalen Gedenktages zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder am 25. November sagte Frauenminister Günter Baaske heute im Landtag: „Jede vierte Frau hat in Deutschland schon einmal Formen körperlicher oder sexueller Gewalt durch Beziehungspartner erlebt. Diese Gewalt darf niemand hinnehmen! Es gibt keine Rechtfertigung, Frauen und Kinder zu bedrohen oder zu schlagen. Wichtig ist, dass alle Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema sensibilisiert werden. Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, sondern ein gesellschaftliches Problem, das uns alle betrifft. Schweigen hilft nur den Tätern.“

In Brandenburg wurden im Jahr 2012 laut polizeilicher Kriminalstatistik 2.570 Frauen Opfer häuslicher Gewalt. 21 Frauenhäuser bieten bei akuter Bedrohung Zuflucht. 632 Frauen und 678 Kinder fanden im vergangenen Jahr dort Schutz, Beratung und professionelle Begleitung auf dem Weg aus der Gewaltbeziehung. Zusätzlich ließen sich dort rund 2.800 Frauen beraten. In jedem Kreis und kreisfreien Stadt befindet sich mindestens ein Frauenhaus oder eine Zufluchtswohnung mit einer angeschlossenen Beratungsstelle.

Baaske: „In Brandenburg gibt es für betroffene Frauen und Kinder viele Hilfsangebote von der Polizei und den Frauenhäusern. Es ist gut, dass immer mehr Opfer diese Angebote annehmen, auch wenn das oft kein leichter Weg ist. Aber niemand braucht sich für die zugefügte Gewalt zu schämen. Es sind die Täter, die zur Verantwortung gezogen werden müssen.“

Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder ist ein Handlungsschwerpunkt der Frauen- und Gleichstellungspolitik in Brandenburg. Seit 2001 gibt es einen Landesaktionsplan. Baaske: „Es ist gelungen, die verschiedenen Ministerien, Frauenhilfeeinrichtungen, Polizei, Kommunen und andere Partnerinnen und Partner im Kampf gegen Gewalt eng zu verzahnen. Gewalt werden wir mit einzelnen Maßnahmen nie gänzlich verhindern können. Aber sie helfen Opfern, der Gewalt zu entkommen und Schutz zu finden.“

In diesem Jahr hat das Frauenministerium rund 60.000 Euro aus Landes- und Lottomitteln für die präventive Arbeit in Brandenburg bereitgestellt. Mit weiteren 10.000 Euro aus Lottomitteln werden landesweit zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen des jährlich stattfindenden internationalen Gedenktages rund um den 25. November gefördert. Zum Beispiel die Fachtagung „Für Frauenrechte – Wege ebnen!“, die gemeinsam von dem Autonomen Frauenzentrum Potsdam, dem Frauenpolitischen Rat Land Brandenburg und dem Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser am 28. November in Potsdam veranstaltet wird.

Die Frauenorganisation TERRE DES FEMMES ruft wieder zur Fahnenaktion „NEIN zu Gewalt an Frauen“ auf. Auch vor dem brandenburgischen Frauenministerium wird die Fahne am Montagmorgen gehisst (10.00 Uhr). Landesgleichstellungsbeauftragte Sabine Hübner: „Frauen in aller Welt setzen am 25. November ein deutliches Zeichen. In ganz Brandenburg beteiligen sich viele Kommunen an der Fahnenaktion. Dieses Symbol soll allen betroffenen Frauen Mut machen, sich gegen Gewalt zu wehren und sich aus einer sehr schwierigen Situation zu befreien.“

Der 25. November ist seit 1999 der internationale UN-Gedenktag, um gegen jegliche Unterdrückung und Gewalt an Frauen zu kämpfen. Er erinnert an die drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 wegen ihrer politischen Aktivitäten gegen die Diktatur auf der Dominikanischen Republik nach monatelanger Verfolgung und Folter ermordet wurden.

Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungen zum Gedenktag im Land Brandenburg gibt es auf der Internetseite www.frauenrat-brandenburg.de.

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