(LNP) Mit Betroffenheit reagieren die Grünen auf den Tod der dreijährigen Yagmur aus Billstedt. Das Mädchen starb am Mittwoch, mehrere Jugendämter hatten das Kind betreut. Der Fall wirft eine Reihe von Fragen auf, auch nach der Verantwortung staatlicher Stellen. Dazu haben die Grünen eine Kleine Anfrage eingereicht. Sie regen außerdem an, dass der Familienausschusses noch vor Weihnachten zu einer Sondersitzung zusammenkommt.
Christiane Blömeke, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, erklärt: „Der Tod des Mädchens macht mich tief betroffen. Schon wieder ist in Hamburg ein Kind gestorben, das von verschiedenen staatlichen Stellen betreut wurde. Offenbar haben die Maßnahmen zum Kinderschutz erneut nicht ausgereicht. Sozialbehörde und Bezirke müssen jetzt schnell und umfassend alle Informationen öffentlich machen. Die Politik muss sich angesichts der Tragik dieses Falls ihrer Verantwortung bewusst sein und für rasche Aufklärung sorgen. Wir regen an, dass sich der Familienausschuss der Bürgerschaft noch vor Weihnachten zu einer Sondersitzung trifft. Da gleich mehrere Jugendämter mit dem Fall befasst waren, kann dies kein reines Bezirksthema mehr sein.
Es stellen sich eine Reihe von Fragen. Ich frage mich vor allem, warum das Kind vor dem Hintergrund einer ungeklärten Kopfverletzung wieder in die Obhut der Eltern gegeben wurde? Diese Entscheidung erscheint nur sehr schwer nachvollziehbar. Schließlich hatten die Eltern sich nach der Geburt Betreuung ihres Kindes überfordert gefühlt und es in eine Pflegefamilie gegeben. Welche Unterstützung haben die Eltern zuletzt bekommen? Warum gab es keine Vormundschaft für das Mädchen? Wie oft waren das Jugendamt und Mitarbeiter freier Träger in der Wohnung? Diese und weitere Fragen habe ich heute in einer Kleinen Anfrage an den Senat gestellt“.
Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
Bürgerschaftsfraktion Hamburg
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