(LNP) Die jüngsten Entwicklungen im HOT haben die Sinziger Grünen alarmiert. Dem HOT Sinzig droht der Wegfall von finanziellen Mitteln und somit Arbeitsplätzen und schlussendlich das Wegfallen von Leistungen in der sozialen Arbeit. Die Programme „Kompetenzagentur“ und „Schulverweigerung – Zweite Chance“, finanziert über Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF), liefen Ende des Jahres 2013 aus. Der Zeitraum, bis Mittel aus einem neuen Programm zur Verfügung gestellt werden könnten, müsste zwischenfinanziert werden. Damit die neuen Mittel beantragt werden können, müsste zunächst eine Teilnahme am Interessensbekundungsverfahren gesichert werden. Die GRÜNEN, sowohl im Kreistag als auch im Sinziger Stadtrat, waren bis dato davon ausgegangen, dass die Arbeit des HOT parteiübergreifend geschätzt und unterstützt würde. Daher war die Ablehnung jeglicher Finanzierung, auch Zwischenfinanzierung, aus dem Kreishaushalt für sie ziemlich überraschend.
„Das Verhalten der Kreistagsmitglieder von FWG, FDP, SPD und CDU, sowie der Kreisverwaltung und des Landrats ist nicht nachvollziehbar. Auch die Begründung, dass die Jugendlichen genauso gut von anderen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern oder Einrichtungen betreut werden könnten, ist haarsträubend. Gut, dass die Jugendlichen sich selbst für ihre Interessen eingesetzt haben und auch weiter aktiv sein wollen“, stellt Ingo Binnewerg, Sprecher und Fraktionsvorsitzender der Grünen im Sinziger Stadtrat, klar.
Erleichterung brachte die Meldung, dass aus den Bundesprogrammen noch Restmittel aus 2013 zur Verfügung gestellt werden können, die die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis Mitte des Jahres 2014 sichern.
Für Ute Reuland, Kreistagsmitglied für Bündnis 90/Die Grünen, beruht der Erfolg des HOT auf verschiedenen Faktoren: die Einrichtung als „Haus der offenen Tür“, der personellen Ausstattung im Bereich Jugendsozialarbeit mit Hilfe über längere Zeiträume sowie Vereinbarungen auf Grundlage der Freiwilligkeit, und die zusätzlichen Aktivitäten, die Jugendliche neugierig machen und ihnen neue Perspektiven vermitteln.
Das HOT mit seinem Team hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt, zusätzlich zur Arbeit mit den Alltags-, Schul-, und Jobproblemen der Jugendlichen wurde die Konzeption in Richtung Internationalisierung und Europäisierung der Einrichtung geöffnet. Europäische Projekte werden durchgeführt, junge Menschen aus anderen Ländern integriert. Beständig, aber gleichzeitig lebendig.
Mit allen diesen Erfahrungen und Potenzialen sind die Voraussetzung für eine weitere Förderung aus Bundes- bzw. ESF-Mitteln aus dem Programm „Jugend stärken im Quartier“ sehr gut gegeben. Dafür müsste im Januar 2014 eine Interessensbekundung durch die Kreisverwaltung in Zusammenarbeit mit dem HOT abgegeben werden.
Für die Zukunft stellen sich die Grünen eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Jugendamt, Jobcenter und freien Trägern vor, die auch eine intensive Beschäftigung der politischen Gremien mit der Jugendsozialarbeit im Kreis Ahrweiler beinhaltet.
Für 2014 wird das Thema von Beginn an bei den Grünen ganz oben auf der Agenda stehen und das Team und die Jugendlichen im HOT können weiterhin auf die Unterstützung der Partei setzen.
Grünen Kreisverbands Ahrweiler
Richard Klasen
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