Startseite BundesländerHamburg Hamburg plant Beitritt zum Netzwerk gentechnikfreier Regionen / Schmitt: „Späte Einsicht – Überfälliger Schritt“

Hamburg plant Beitritt zum Netzwerk gentechnikfreier Regionen / Schmitt: „Späte Einsicht – Überfälliger Schritt“

von Frank Baranowski
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(LNP) Hamburg will offenbar dem Netzwerk gentechnikfreier Regionen in Europa beitreten. Das hat die SPD-Abgeordnete und Umweltausschuss-Vorsitzende Annegret Krischok angekündigt. Damit macht die SPD endlich den Schritt, den die Grünen seit Beginn der Wahlperiode fordern.

Seit 2011 liegt ein Antrag der Grünen Bürgerschaftsfraktion (Drs. 20/272) vor, der einen Beitritt Hamburgs zum Netzwerk der gentechnikfreien Regionen fordert. Nachdem die Drucksache fast drei Jahre im Ausschuss lag, kommt nun offensichtlich Bewegung in die Sache.

Heidrun Schmitt, Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion für Verbraucherschutz erklärt hierzu: „Es freut mich, dass der Hamburger Senat endlich ein klares Zeichen für Gentechnikfreiheit setzen will. Ich begreife aber nicht, warum man damit fast drei Jahre warten musste. Ich gehe nun davon aus, dass der Umweltausschuss unserem Antrag bald zustimmt und Hamburg dann rasch dem Netzwerk beitreten kann. Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen lehnt Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Da ist es nur konsequent, wenn auch Hamburg dies verbindlich zum Ausdruck bringt.“

Hintergrund
Das „Europäische Netzwerk der gentechnikfreien Regionen“ wurde im Jahr 2003 von zehn europäischen Regionen gegründet. Im Jahre 2005 wurde die „Charta gentechnikfreier Regionen“ (Charta von Florenz) beschlossen, in der die Ziele und Aufgaben der Initiative sowie das Bekenntnis zur Gentechnikfreiheit beschrieben sind. Dem Netzwerk gehören derzeit über fünfzig europäische Regionen an. Darunter sind zahlreiche Regionen aus Italien und Frankreich, beispielsweise die Toskana, die Bretagne und die Normandie. Von den deutschen Bundesländern haben sich bisher Thüringen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen dem Netzwerk angeschlossen und die zugehörige „Charta von Florenz“ unterzeichnet. Niedersachsen und das Saarland haben ebenfalls beschlossen, demnächst dem Netzwerk beizutreten.

In einer Umfrage im Auftrag des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2009 lehnten 87 Prozent der 2000 Befragten aller gesellschaftlichen Gruppen den Einsatz von Agro-Gentechnik ab. Für rund die Hälfte der Studienteilnehmer fiel ein Verbot gentechnisch veränderter Organismen in die Antwortkategorie „sehr wichtig“.

Jan Dube – Pressesprecher
Bündnis 90 / Die Grünen
Bürgerschaftsfraktion Hamburg
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