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Zur aktuellen Pressemitteilung des Philologenverbandes

von Frank Baranowski
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(LNP) Zur aktuellen Pressemitteilung des Philologenverbandes sagt die bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag, Anke Erdmann: Die Aufregung des Philologenverbandes ist nicht nachzuvollziehen. Mit den aktuellen Schulgesetzänderungen kann sie jedenfalls nicht erklärt werden.

Zur Sache: Wenn ein Gymnasium Jungen und Mädchen nach der sechsten Klasse auf eine andere Schule versetzen will, dann muss es sich vorher intensiv mit der Situation und der Leistung des Kindes beschäftigt haben. Für die Mehrheit der Gymnasien in Schleswig-Holstein ist ein solches Vorgehen bereits gelebte Praxis – und das ist auch gut so. Denn ein solcher Schulwechsel ist für das Kind oft schwierig, er wird häufig als eigenes Scheitern empfunden und wirkt damit als Motivationsbremse. Wenn der Verband der Gymnasiallehrer findet, diese gesetzliche Klarstellung würde „auf dem Rücken und zum Schaden der Schüler“ ausgetragen, dann fehlt mir dafür das Verständnis.

Das gleiche gilt auch für die Schulartenempfehlung. Zunächst: Diese Frage wird in dem Gesetz überhaupt nicht geregelt, sondern in einer Verordnung. Zudem werden Eltern auch künftig gut von den Lehrkräften beraten. Doch Änderungen muss es an dem Empfehlungssystem logischerweise geben. Oder will der Philologenverband sieben Jahre nach Wegfall von Real- und Hauptschulen weiter an der alten Dreiersortierung nach Klasse vier festhalten? Das passt doch vorne und hinten nicht zu unserer Schulstruktur.

Es wird Zeit, dass hier nachgesteuert wird. Die Verordnung wird nicht per Dekret, sondern nach Anhörung und Beratung mit den Verbänden und Elternvertretungen vom Ministerium neu geregelt.

Wer verkennt, wie viele Anregungen und Diskussionen aus den Bildungsdialogen und in Anhörungen eingeflossen sind und uns Beratungsresistenz vorwirft, der steckt mutwillig den Kopf in den Sand. Was unsere Schulen – auch die Gymnasien –  am wenigsten brauchen, ist unsachlicher Alarmismus.

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
im Schleswig-Holsteinischen Landtag
Claudia Jacob
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