Startseite BundesländerBayern Bayerns Verkehrsminister Zeil fordert Projektbeirat für ICE-Ausbaustrecke / Zeil: „Neue Wege zur Versöhnung von Ausbau und Weltkulturerbe in Bambergs Innenstadt“

Bayerns Verkehrsminister Zeil fordert Projektbeirat für ICE-Ausbaustrecke / Zeil: „Neue Wege zur Versöhnung von Ausbau und Weltkulturerbe in Bambergs Innenstadt“

von Frank Baranowski
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(LNP) Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil fordert angesichts seines morgigen Bamberg-Besuchs, dass die Region und der Freistaat bei der ICE-Ausbaustrecke Nürnberg – Ebensfeld stärker eingebunden werden sollen. Er wünscht sich die Einsetzung eines Projektbeirats für diese Strecke, der sich schwerpunktmäßig mit der Situation in Bamberg befassen sollte. „Die große Besorgnis zeigt doch, dass hier zu wenig miteinander gesprochen wird. Das will ich ändern“, erläutert Zeil. Gemeinsam mit Bayerns Verkehrsstaatssekretärin Katja Hessel habe er diesen Vorschlag Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer jüngst unterbreitet. „Was für andere Planungen und Baustellen – wie zum Beispiel bei der Strecke von München nach Lindau recht ist – muss auch für die Betroffenen an der Hochgeschwindigkeitsstrecke durch Ober- und Mittelfranken billig sein“, unterstreicht Zeil.

Mit einem Projektbeirat werde die Mitsprache der Beteiligten und Betroffenen schon während der Planungsphase sichergestellt, betont der Minister. Wichtig sei dabei, vor allem den Bayerischen Denkmalrat sowie kommunale und regionale Akteure einzubinden. „Die frühzeitige Mitsprache bei der Planung erfüllt auch den Wunsch des Bundesverkehrsministers nach mehr Diskussion, Bürgerbeteiligung und Transparenz – und zwar bevor die Genehmigungsverfahren anlaufen“, ergänzt Zeil.

Deutliche Skepsis zeigt der Minister hinsichtlich der Überlegungen, eine Umfahrung Bambergs durch einen Streckenneubau östlich der Weltkulturerbestadt zu erwägen. „Wer das fordert, leistet Bamberg einen Bärendienst und bereitet den Boden für eine Ausdünnung des ICE-Halts. Wir sehen doch gerade am Beispiel Coburg, dass dann droht, dass die Schnellzüge nur noch ganz früh oder sehr spät abends halten. In meinen Augen müssen der notwendige Ausbau und das Bamberger Weltkulturerbe versöhnt werden. Das wird mit einer Lösung nach ‚Schema F’ nicht gelingen“, so der Minister. Beim Lärmschutz müssten daher in einem so sensiblen Bereich neue Wege beschritten werden. „Zurzeit werden in einem Projekt auf Bundesebene neuartige Lärmschutztechnologien auf Praxistauglichkeit getestet. Wo könnten geeignete und städtebaulich verträgliche Technologien besser erprobt werden als hier in einer der schönsten Städte Deutschlands?“, schlägt der Minister vor.

Die Ausbaustrecke Nürnberg – Bamberg – Ebensfeld ist der südliche Teil des ‚Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8.1’ Nürnberg – Erfurt und soll nach den Planungen des Bundes in den Jahren ab 2018 baulich zügig vorangetrieben werden. Geplant ist insbesondere der viergleisige Ausbau der heute zweigleisigen Strecke, die in der UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg am Rand der Innenstadt verläuft. Derzeit laufen bei der Deutschen Bahn die Planungen. In einigen Abschnitten liegt das Baurecht schon vor. Besonders die Planungsüberlegungen im Bereich Bamberg haben eine intensive öffentliche Diskussion und große Besorgnis über den Verlust des Titels der Stadt als Weltkulturerbe ausgelöst.

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