(LNP) In einer Pressekonferenz haben der Verband der Elternräte an Gymnasien und der Philologenverband eine schnelle Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren gefordert. Nachdem die Grünen das Turbo-Abi immer kritisiert hatten, haben sich jetzt auch die Fraktionen von CDU und FDP dafür ausgesprochen, wieder eine längere Zeit bis zum Abitur einzuräumen.
Das sagen die GRÜNEN, Ina Korter, schulpolitische Sprecherin
„Wir haben eine Entlastung der Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien versprochen. Dieses Versprechen werden wir einhalten. Aber wir werden den Fehler der Vorgängerregierung nicht wiederholen, das Gymnasium überstürzt und ohne ausreichende Vorbereitung reformieren zu wollen. Uns geht es um die richtigen Weichenstellungen für nachhaltiges Lernen mit Erfolg.“
„Wir werden den Bericht der Expertengruppe aus dem Dialogforum auswerten. Danach werden wir umgehend über die politischen Zielvorgaben entscheiden und diese dann zügig umsetzen.“
„Es ist wenig glaubwürdig, dass jetzt gerade die Fraktionen von FDP und CDU auf eine überstürzte erneute Reform des Gymnasiums drängen. Es war die schwarz-gelbe Koalition, die durch die Verkürzung der Schulzeit, einer Wochenstundentafel von bis zu 34 Stunden und einer Verschärfung des Prüfungsdrucks im Abitur den niedersächsischen Schulstress erst dramatisch in die Höhe geschraubt hat. Gleichzeitig hat sie sich zehn Jahre lang bei jeder Kritik am Turbo-Abitur taub gestellt. Es drängt sich der Eindruck auf, dass es CDU und FDP weniger um die Schülerinnen und Schüler als um Parteitaktik geht.“
Zum Hintergrund
Vor 10 Jahren hatte die damalige von CDU und FDP getragene Landesregierung die Schulzeit bis zum Abitur auf 12 Jahre verkürzt und mit einer Reform der gymnasialen Oberstufe die Zahl der Klausuren und der Prüfungsfächer deutlich erhöht und die Wahlfreiheit der Schülerinnen und Schüler eingeschränkt. In der Folge war der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die das Gymnasium vor dem Abitur verließen oder ein Schuljahr wiederholten, deutlich angestiegen. Die grüne Fraktion hatte zuletzt im Jahr 2011 einen Gesetzentwurf zur Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 vorgelegt, der von allen anderen Fraktionen abgelehnt worden war.
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