Startseite BundesländerNiedersachsen Gravierende Fehler bei der Planung des Leuphana-Zentralgebäudes

Gravierende Fehler bei der Planung des Leuphana-Zentralgebäudes

von Frank Baranowski
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Ministerin Heinen-Kljajić nennt Bedingungen für Weiterführung des Vorhabens

(LNP) Der Prüfbericht der Oberfinanzdirektion (OFD) zu den Baukosten des Zentralgebäudes der Leuphana Universität Lüneburg liegt dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) vor. „Die von Kritikern des Projektes geäußerten Bedenken haben sich leider bestätigt“, sagte Ministerin Gabriele Heinen-Kljajić.

Nach Prüfung der Mehrkosten kommt die OFD zu folgendem Ergebnis: Die 2011 angegebenen Baukosten von knapp 58 Millionen Euro waren von vorneherein unrealistisch. Wenn die Hochschule heute eine Baukostensteigerung von 18 Millionen Euro einräumen muss, sind davon elf Millionen Euro auf eine sogenannte Unterveranschlagung zurückzuführen. Das heißt, die Kosten sind von Beginn an zu gering angesetzt worden.

Zusätzlich zur derzeitigen Baukostenschätzung in Höhe von 76 Millionen Euro hat die OFD eine Risikobetrachtung vorgenommen. Die OFD gibt die Risiken mit rund 15 Millionen Euro an. Mögliche Risiken sind beispielsweise noch unbekannte Planungsschwächen oder Kostensteigerungen beim Rohbau. Die Gesamtkosten für das Zentralgebäude könnten demnach auf 91 Millionen Euro steigen. „Dabei gilt jedoch: Risiken können eintreten, müssen aber nicht eintreten“, betonte Heinen-Kljajić.

„Wir schaffen die erforderliche Klarheit, machen die Risiken transparent und erarbeiten damit erstmals eine realistische Entscheidungsgrundlage“, sagte die Ministerin. „Durch Auflagen wollen wir die Risiken minimieren.“ Das MWK fordert das Leuphana-Präsidium auf, eine professionelle Projektsteuerung zu beauftragen. Überdies soll der Stiftungsrat seine Aufsichtspflicht stärker wahrnehmen als bisher. Dazu ist ein Controlling-Beirat beim Stiftungsrat eingerichtet worden. MWK und OFD werden weiterhin an den Baubesprechungen teilnehmen.

Alle Einsparpotenziale müssen ausgeschöpft werden. Weitere Auflagen können sich nach Abschluss der Prüfungen ergeben. „Der 2011 erfolgte Verzicht auf eine Projektsteuerung und auch das mangelnde Controlling waren schwere Fehler“, so Heinen-Kljajić.

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