Startseite BundesländerRheinland-Pfalz Lemke fordert Aufklärung über Zustand von Brennelementhüllen in Cattenom

Lemke fordert Aufklärung über Zustand von Brennelementhüllen in Cattenom

von Frank Baranowski
0 Kommentare

(LNP) 25 von 58 französischen Atomkraftwerken sind von Korrosionsschäden an den Hüllen der Brennelemente betroffen. Hierzu gehöre auch das AKW Cattenom. Das berichten französische Zeitungen wie Mediapart und Le Monde. Die französische Atomaufsichtsbehörde plane daher, dem Betreiber Électricité de France (EDF) Auflagen für die Betriebsführung zu machen. Die Berichte wurden mittlerweile von der französischen Atomaufsichtsbehörde bestätigt. Das Energieministerium Rheinland-Pfalz hat unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Berichte Kontakt mit der französischen Atomaufsichtsbehörde aufgenommen. Energieministerin Eveline Lemke sieht sich in allen Befürchtungen über die mangelnde Sicherheit von Cattenom bestätigt und fordert weitergehende Informationen zu potentiellen Schäden und Folgen.

„Die Verwendung fehlerhafter Brennelemente in französischen Atomkraftwerken und auch in Cattenom ist einfach skandalös“, so Lemke. „Dieser Vorgang deutet auf tiefgreifende Schwächen bei der Fertigung und in der Qualitätssicherung hin – und das bei einer Hochrisikotechnologie wie der Atomkraft. Da die Hüllen der Brennelemente entscheidend sind, um die Radioaktivität der Brennstäbe abzuschirmen, darf man die Mängeln nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Staatsministerin Lemke hat sich deshalb schriftlich an den französischen Umweltminister Martin gewandt und Aufklärung gefordert. Angesichts der Vorgänge gibt es für Lemke nur eine Lösung. „Cattenom ist und bleibt ein Pannenreaktor und gehört abgeschaltet. Und das lieber heute als morgen“, so die Ministerin.

Im AKW Cattenom kam es seit Jahresbeginn schon zu zwei technisch bedingten Reaktorabschaltungen. Wegen der zahlrechen Störfälle wird Rheinland-Pfalz im Rahmen seiner Gipfelpräsidentschaft das Atomkraftwerk auf die Tagesordnung eines Sondergipfels der Großregion in diesem Frühjahr setzen.

Ruth Boekle
Pressesprecherin
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung
Tel. 06131/16-2549

Das könnte dir auch gefallen