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18. Oktober 2024
Niedersachsen

Gespräche zur Krankenhausstruktur in Niedersachsen

Sozialministerium moderiert erstes großes Regionalgespräch in Hildesheim

Beteiligte einigen sich auf engere Zusammenarbeit

(LNP) Die mit der Krankenhausversorgung befassten Akteure im Landkreis Hildesheim wollen künftig enger zusammenarbeiten. Sie wollen einvernehmlich eine gemeinsame Strategie zur Weiterentwicklung der Krankenhausstruktur erarbeiten. Das ist das Fazit des ersten großen Regionalgesprächs für den Landkreis Hildesheim. Zu diesem hatten Landrat Reiner Wegner und Jörg Röhmann, Staatssekretär im Sozial- und Gesundheitsministerium, eingeladen. Zu den einzelnen Arbeitsfeldern, die für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Krankenhausstruktur von Bedeutung sind, sind heute Arbeitsaufträge an die Beteiligten erteilt worden.

Bei dem Regionalgespräch im Hildesheimer Kreishaus wurden zunächst die maßgeblichen Strukturdaten der Krankenhausversorgung vorgestellt und diskutiert. Die Beteiligten einigten sich darauf, dass diese Strukturdaten die Grundlage der zukünftigen Krankenhausplanung sind. Demnach gibt es im Landkreis Hildesheim eine umfassende stationäre medizinische Versorgung. Festgestellt wurde auch ein leichter, über dem Landesdurchschnitt liegender Überhang an Krankenhausbetten. Auffällig ist zudem die hohe Zahl an Krankenhäusern, im Landkreis Hildesheim gibt es sieben Standorte. Zu berücksichtigen ist außerdem die prognostizierte Einwohnerentwicklung, wonach die Stadt Hildesheim gestärkt, Teile des übrigen Landkreises jedoch geschwächt werden. Schließlich gibt es Doppelstrukturen in der medizinischen Versorgung, verschiedene Krankenhäuser unterbreiten also identische Angebote. Einige Krankenhäuser vermelden erhebliche finanzielle Probleme.

Erstmals fand ein Regionalgespräch in derart großer Runde statt. Zum Auftakt sollten alle eingebunden werden, die für den nun gestarteten Prozess von Bedeutung sind. Eingeladen waren unter anderem die Bürgermeister der Krankenhausstandorte, alle Krankenhausbetreiber und deren Mitarbeitervertreterinnen und -vertreter, ein Vertreter des Krankenhausplanungsausschusses, Landtagsabgeordnete sowie Vertreterinnen und Vertreter der GKV, NKG, KVN und der Ärztekammer Niedersachsen. Almut Gückel, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Johanniter Krankenhauses Gronau GmbH, wies darauf hin, dass zum Erhalt des Krankenhauses die Beschäftigten auf fast 14 Prozent ihrer Löhne und Gehälter verzichtet hätten.

Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass dies nicht die Lösung der Krankenhausproblematik sein kann, das Problem dürfe nicht einseitig auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgetragen werden. „Viele arbeiten heute bereits an der Grenze der Belastbarkeit“, stellte Staatssekretär Röhmann fest. Aus Sicht des Landes müsse es eher darum gehen, die Krankenhausstrukturen zu reformieren sowie die strikte Trennung zwischen ambulanter, stationärer und pflegerischer Versorgung aufzulösen. Röhmann begrüßte das große Interesse an den Gesprächen; es sei auch ein Beweis dafür, dass alle Beteiligten an der Erarbeitung zukunftsfähiger Lösungen interessiert seien.

Die Bilanz der ersten Regionalkonferenz war positiv: Die Beteiligten verständigten sich darauf, dass weitere Gespräche zur Krankenhausstruktur im Landkreis Hildesheim folgen sollen und die Zusammenarbeit intensiviert wird. Ziel der Landesregierung ist laut Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt die Sicherstellung einer wohnortnahen, qualitativ hochwertigen und zukunftsfesten medizinischen Versorgung zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Mit Blick auf die Regionalgespräche sagt Rundt: Regionale Lösungen müssen auch regional entwickelt werden.

Uwe Hildebrandt
Pressesprecher
Niedersächsisches Ministerium für Soziales,
Frauen, Familie, Gesundheit und Integration
E-Mail: pressestelle@ms.niedersachsen.de
Tel.: (0511) 120-4057
Fax: (0511) 120-4298

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