Startseite BundesländerSachsen Lauterbach: 10 Millionen Euro in Ostsachsen für Telemedizin – doch was wird mit der sprechenden Medizin?

Lauterbach: 10 Millionen Euro in Ostsachsen für Telemedizin – doch was wird mit der sprechenden Medizin?

von Frank Baranowski
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(LNP) Zum Start des Projekts Telemedizin in Ostsachsen erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag Kerstin Lauterbach:

Ich freue mich, dass nunmehr grünes Licht für ein Modellprojekt Telemedizin in den ostsächsischen Gebieten durch die Europäische Kommission und den Freistaat Sachsen gegeben ist. Fördermittel von bis zu 10 Millionen Euro über fünf Jahre werden mit einem Anteil von ungefähr 80 Prozent aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert, der Rest muss aus Landesmitteln aufgebracht werden.

Telemedizin bedeutet, dass medizinische Dienstleistungen auf Distanz erbracht werden. Patienten können beispielsweise ihren Arzt per Videotelefonie konsultieren und dadurch eine lange Fahrt zum Krankenhaus vermeiden. Das ist sicher sehr nützlich. Erprobt ist es übrigens auch schon, so ein System funktioniert. Als Mitglied des Sozialausschusses des Landtages konnte ich mich anlässlich einer Ausschussreise in den hohen Norden Finnlands bereits vor Jahren davon überzeugen.

Neben den neuen, die bisherigen Methoden der medizinischen Behandlung ergänzenden Möglichkeiten der Telemedizin bleibt jedoch für mich das Hauptproblem, wie kann in Regionen Sachsens mit einer alternden Bevölkerung auch zukünftig eine gute medizinische Versorgung zur Verfügung gestellt werden? In den ländlichen Gebieten Ostsachsens steht einer alternden Bevölkerung nur eine begrenzte medizinische Versorgung zur Verfügung.

Ich erwarte von der Staatsregierung neben den Einsatz für diese technischen Lösungen mehr Einsatz für mehr Ärzte vor Ort, insbesondere mehr Allgemeinärzte. Die Basisbetreuung von Patienten sowie fachärztliche Konsultation sollen telemedizinisch gesichert werden. Zur Basis gehören auf jedem Fall ein sprechender Arzt bzw. Ärztin, die Technik ergänzt, hilft und schont die Patienten. Allen Beteiligten, dem medizinischen Personal und den beiden Projektfirmen, der Carus consilium Sachsen GmbH und der T-Systems International GmbH, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG, wünsche ich ein gutes Gelingen und den betroffenen Patienten vor allem eine verbesserte medizinische Betreuung.

Marcel Braumann
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 5823
Fax: (0351) 496 0384
Mail: Marcel.Braumann@slt.sachsen.de

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