Startseite BundesländerBaden-Württemberg Wer benötigt ein „Haus der Europäischen Geschichte“ für über 50 Millionen Euro?

Wer benötigt ein „Haus der Europäischen Geschichte“ für über 50 Millionen Euro?

von Frank Baranowski
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(LNP) Das Europäische Parlament errichtet sich ein „Haus der Europäischen Geschichte“. Wie so oft bei Projekten dieser Art jagt eine Kostensteigerung die andere. Mit 50 Millionen Euro Baukosten und jährlichen Betriebskosten von über 11 Millionen Euro darf der Steuerzahler das „bessere Verständnis der europäischen Geschichte und Integration“ fördern.

Wer braucht diese Einrichtung? Und für welchen Zweck?

Ein Mangel an Museen ist in den Städten Europas wahrlich nicht zu beklagen. Die Geschichte und die Kultur Europas wird dort auf vielfältige Weise und auf hohem wissenschaftlichen Niveau lebendig gehalten. Und so wie sich die Geschichte Europas zusammensetzt aus deutscher, französischer, englischer und italienischer Geschichte, so wird diese heterogene und vielfältige Sicht auch in den jeweiligen nationalen Museen dargestellt. Denn Europa ist ein Kontinent der kulturellen und geschichtlichen Vielfalt. 

Damit das nicht so bleibt, tritt nun das „Haus der Europäischen Geschichte“ dazu an, diese bunte Geschichte des Kontinents zu harmonisieren und im Sinne der EU zu deuten.

Herrscher aller Epochen haben die Geschichtsschreibung als Mittel zur Identitätsstiftung und zur Beeinflussung der Massen genutzt. Je autokratischer der Herrschaftsstil, desto massiver musste die Geschichte auf die historische Zwangsläufigkeit – auf die Alternativlosigkeit – der gegenwärtigen Machtverhältnisse hingetrimmt werden. Ziel dieser Art von Geschichtsschreibung ist es immer gewesen, bereits das Vorstellungsvermögen der Menschen so zu prägen, dass die Gegenwart als die einzig logische, die einzig denkbare Konsequenz der bisherigen Geschichte erscheint.

Moderne aufgeklärte westliche Demokratien kommen ohne solche Mittel aus. Denn die Herrschaft, die vom Volk ausgeht, bedarf keiner historischen Legitimierung und keiner massenpsychologischen Tricks. Sie legitimiert sich selbst.

Dass ausgerechnet das Europäische Parlament über 50 Millionen Euro Steuermittel einsetzt, um im eigenen Sinne Geschichte neu zu deuten, muss daher misstrauisch machen. Sowohl im Hinblick auf die damit verfolgten Ziele als auch im Hinblick auf die Sorgfalt beim Umgang mit Steuermitteln.  
Bernd Kölmel, Referatsleiter beim Rechnungshof Baden-Württemberg und Europakandidat der AfD kritisiert dies mit den Worten: „Als Rechnungsprüfer kann ich ein Projekt nicht gutheißen, mit dem sich eine politische Oberschicht mit zig-Millionen Euro eine eigene Geschichte schreiben will“

Lars Patrick Berg
Alternative für Deutschland
Landesverband Baden-Württemberg
Pressesprecher
www.alternativefuer-bw.de

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