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19. Oktober 2024
Thüringen

Ramelow zu Schmalwasser: Energiewende ist ohne Speicherkapazität nicht möglich

(LNP) Auch beim Projekt „Pumpspeicherwerk Schmalwasser“ herrsche Chaos in der Thüringer CDU-SPD-Koalition, so Bodo Ramelow, Vorsitzender der Linksfraktion, mit Verweis darauf, dass inzwischen Wirtschaftsminister Uwe Höhn (SPD) gegen den Widerstand von CDU-Abgeordneten für das Pumpspeicherwerk an der Schmalwasser-Talsperre bei Tambach-Dietharz werbe und sich dabei auf den wirtschaftlichen Nutzen und eine entsprechende Studie der Fachhochschule Jena stütze.

Erst vor wenigen Wochen hatte Ramelow die von Ministerpräsidentin Lieberknecht geäußerten Zweifel am Projekt eines Pumpspeicherwerks Schmalwasser kritisiert. Offenkundig habe bei Frau Lieberknecht, die lange als Befürworterin galt, „der Wahlkampf das Heft des Handelns übernommen“. Dabei werde von Regierungsseite „die Gefahr in Kauf genommen, den Standort Thüringen mit blankem Populismus zur politischen Schaubühne verkommen zu lassen“.

Für Bodo Ramelow ist die Speicherfrage wesentlicher Teil eines Gesamtkonzepts für die Energiewende. Er spricht von einem „Masterplan“, mit Gas als zentraler Brückentechnologie für den Atomausstieg und mit Pumpspeicherwerken, die die notwendige Speicherkapazität ermöglichen. Denn ohne Energiespeicher sei eine Energiewende nicht möglich, betont der Fraktionsvorsitzende. Regenerative Energien müssen deshalb speicherfähig gemacht werden. Das Ziel ist ehrgeizig: Thüringen soll bis zum Jahr 2040 zu hundert Prozent erneuerbare Energien nutzen. Doch das nicht zum Selbstzweck. Die Industrie der Zukunft werde, so der LINKE Landespolitiker weiter, „nicht mehr von einem extensiven Ressourcenverbrauch, sondern von intelligenten Lösungen und nachhaltigen Technologien auf der Basis erneuerbarer Energien bestimmt“. Hier liege „ein Jobmotor riesigen Ausmaßes“. Es geht, so sein Credo, „um nicht weniger als die Verbindung von ökologischer, demokratischer und sozialer Frage“.

Das Umsteuern für eine nachhaltige energetische Zukunft des Landes sei aber ohne Zustimmung aus der Bevölkerung natürlich nicht möglich, erläutert Ramelow. Die LINKE nehme die Diskussionen in der Region ernst und spreche sich für ein konstruktives Miteinander aus. Statt das Projekt gänzlich in Frage zu stellen, spricht sich der Fraktionsvorsitzende deshalb für eine bedarfsgerechte Umplanung aus und schlägt für das Pumpspeicherwerk einen geringeren Eingriff weit jenseits des Rennsteigs mit einem kleineren Oberbecken vor. Damit könne das Schmalwasser-Pumpspeicherwerk auf 110kV-Basis zum Thüringer Energiespeicher für regenerative Energien werden.

Diana Glöckner
Pressesprecherin
der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag
Jürgen-Fuchs-Straße 1
99096 Erfurt
Tel.      0361/377 22 93
Mail     gloeckner@die-linke-thl.de

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