(LNP) Im Rathaus soll am 27. August eine Veranstaltung „100 Jahre Beginn 1. Weltkrieg/100 Jahre Untergang Kreuzer Cöln“ stattfinden. Dazu hat DIE LINKE nun einen Antrag im Hauptausschuss am 11. August gestellt.
Darin heißt es: „Der Oberbürgermeister wird gebeten, Einfluss auf den Charakter der geplanten Gedenkveranstaltung […] zu nehmen […]. Er möge sich insbesondere dafür einsetzen, dass das Gedenken an den Untergang eines deutschen Kriegsschiffes ersetzt wird durch das Gedenken an alle Opfer des Krieges, ausdrücklich auch das der gegnerischen Soldaten.“ Dazu erklärt Fraktionssprecherin und Mitglied im Hauptausschuss Gisela Stahlhofen:
„In Europa versuchen die verschiedenen Nationen miteinander zu leben statt gegeneinander zu arbeiten. Das ist die wichtigste Lehre aus den zwei Weltkriegen. Dazu passt es nicht, 100 Jahre später nur an die eigenen toten Soldaten zu erinnern. Es ist doch eigentlich selbstverständlich, dass wir heute eben auch um die ehemaligen Gegner trauern.“
Gisela Stahlhofen weiter: „Der Veranstaltungstitel lässt befürchten, dass es hier nicht generell um die Menschen geht, sondern auch um den Verlust von militärischem Gerät, also der Schwächung der eigenen Kampfkraft. In der europäischen Geschichtsschreibung ist man sich allerdings einig, dass der Krieg nicht gerechtfertigt war. Die eigene Niederlage zu betrauern ist ein Affront für unsere Nachbarn.“
Gisela Stahlhofen zieht daraus den Schluss: „Jetzt muss der Oberbürgermeister handeln. Statt Heldenverehrung und Opfermythos brauchen wir eine kritische Distanz zum Militär und militärischen Aktionen. Alle Toten gemeinsam zu betrauern halten wir für den einzig würdigen Ansatz.“
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