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21. November 2024
Mecklenburg-Vorpommern

Leguminosen auf Erfolgsweg

(lnp) Am 11.12.2015 fand in Schwerin auf Einladung von Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus ein Rundtisch-Gespräch zum Leguminosenanbau und zur Stärkung der Verwertung regional erzeugter Leguminosen statt.

„Der Leguminosenanbau hat sich in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr fast verdreifacht. Ursachen sind unsere Agrarumweltförderungen und die Eiweißstrategie der Bundesregierung, welche nach meinem langen Drängen nun endlich initiiert wurde. Der Anbau von Eiweißpflanzen ist eine wichtige Option für eine nachhaltige Landwirtschaft. Leguminosen haben eine positive Wirkung auf den Boden, indem sie Stickstoff binden, Phosphor mobilisieren und gleichzeitig wertvolle Bienenweiden sind. Doch die Vorteile des Leguminosenanbaus in der Fruchtfolge und damit die Senkung von Eiweißimporten kann nur erreicht werden, wenn es uns gelingt, Verwertungspotenziale zu erschließen und eine sinnvolle Verwertung in der Praxis zu etablieren“, so der Minister.

In MV erfolgte ein Anbau von großkörnigen Leguminosen im Jahr 2015 auf rund 15.300 ha (2013: 4.700 ha; 2014: 5.300 ha). Schätzungen für das kommende Jahr gehen davon aus, dass sich der Anbau von Leguminosen weiter ausweiten wird, denn mehr Landwirte planen Leguminosen in die Fruchtfolge zu integrieren. Die Landesregierung fördert den Anbau der Leguminosen über das Förderprogramm „Anbau von vielfältigen Kulturen im Ackerbau“ mit bis zu 85 Euro. „Einen solchen Schwerpunkt hatten wir in der alten Förderperiode bis Ende 2013 noch nicht. Daher freue ich mich, dass die Landwirte das Programm so gut annehmen“, erklärte Dr. Backhaus.

Die aufnehmende Hand, also die Verarbeiter der geernteten Leguminosen, spielt eine große Rolle. So liegt der Selbstversorgungsgrad bei Futtermitteln in Deutschland bezogen auf Eiweiß bei ca. 35 %. „Im Sommer dieses Jahres habe ich den Futtermittelunternehmen und dem Landhandel bereits die Empfehlung gegeben, die Chance der gestiegenen regionalen Eiweißfutterproduktion zu nutzen und mit den Landwirten bei der Vermarktung fair zu verhandeln. Man darf dabei nicht vergessen, dass die Nachfrage nach gentechnikfreien Erzeugnissen beim Verbrauer enorm steigt. Wir können dies bei unseren Pflanzen garantieren. Bei Produkten aus Übersee fällt uns dies deutlich schwerer“, mahnte der Minister.

Ende Oktober 2014 startete zudem unter der Leitung der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbundpartnern der fünf norddeutschen Bundesländer und der LMS Agrarberatung GmbH sowie weiteren Kompetenzstandorten und Praxisbetrieben das bundesweite Projekt „Modellhaftes Demonstrationsnetzwerk zu Anbau und Verwertung von Lupinen“. Das Projekt wurde mit Fördermitteln des BMEL mit 1,6 Mio. Euro, davon mit 900.000 für die LFA, für den Zeitraum vom 1.10.2014 bis 31.12.2017 bewilligt. Im Mittelpunkt des Lupinen-Netzwerkes stehen Best-Practice-Demonstrationen zu Anbau, Aufbereitung und Verwertung von Lupinen in der konventionellen und ökologischen Tierhaltung (Milchkuh, Legehennen, Schwein) sowie innerhalb der Produktveredlung für die Humanernährung. „Ziel ist der Wissenstransfer und die Vernetzung zwischen allen Akteuren von der Züchtung bis hin zur Veredlung sowohl im Bereich Pflanzenzüchtung bis zur Tier- und Humanernährung. Hier können wir wirklich noch zulegen. Das Potenzial ist da!“, hob Dr. Backhaus hervor.

Eingeladen wurden Vertreterinnen und Vertreter des Berufsstandes, der Futtermittelhersteller, des Agrarhandels sowie von Forschungseinrichtungen.

Quelle: Pressemitteilung Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Nr. 413/15  vom 11.12.2015.

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