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19. Oktober 2024
Hessen

Ältere Menschen aktiv und engagiert wie nie / Seniorenpolitische Initiative der Hessischen Landregierung: Modellprojekt „Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen“ startet

(LNP) Sozialminister Stefan Grüttner und Staatsminister Axel Wintermeyer: „Ehrenamtliche Strukturen bieten älteren Menschen die Möglichkeit sich zu engagieren, tragen dazu bei, den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen und fördern gleichzeitig den ländlichen Raum“

Nie zuvor waren ältere Menschen so aktiv und engagiert wie heute. Das betonten der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner und der Chef der Staatskanzlei und Demografiebeauftragte der Landesregierung, Staatsminister Axel Wintermeyer, heute anlässlich des Starts des Modellprojekts „Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen“, das Teil der Seniorenpolitischen Initiative der Hessischen Landesregierung ist. Der dritte Freiwilligensurvey (1999-2009) zeige, so der Sozialminister, dass allein der Anteil der ehrenamtlich engagierten 60- bis 69-Jährigen in den letzten 10 Jahren von 31 auf 37 Prozent gewachsen sei. Auch in der Altersgruppe der über 70-Jährigen sei die Quote derjenigen, die ein bürgerschaftliches Engagement ausüben, um 5 Prozentpunkte auf rund 25 Prozent gestiegen. Grüttner weiter: „Ältere Menschen verfügen über wertvolle Erfahrungen, mit denen sie im bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement die Gemeinschaft bereichern können.“ Staatsminister Wintermeyer ergänzte: „Die Bereitschaft sich freiwillig für das Gemeinwohl einzusetzen, ist in Hessen sehr hoch. Deshalb fördert die Landesregierung das große Potential der Seniorinnen und Senioren. Ehrenamtliches Engagement soll bedarfsgerecht und bei den Menschen direkt vor Ort geleistet werden können“, so Wintermeyer.

Der Sozialminister hob hervor, dass gerade im Rahmen von Senioren- oder Generationenhilfen eine große Zahl ältere Menschen bereit sei, sich freiwillig für die Gesellschaft zu engagieren. „Um diese Entwicklung weiter zu unterstützen, initiiert die Hessische Landesregierung im Rahmen der Seniorenpolitischen Initiative das Modellprojekt ‚Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen‘.“ Ziel sei es, das Angebot der Senioren- und Generationenhilfen auszubauen, die Einrichtung neuer Projekte zu begleiten und die im Modellprojekt erzielten Erfahrungen auch weiteren interessierten Kommunen zugänglich zu machen. „Senioren- und Generationenhilfen leisten einen wichtigen Beitrag dazu, den Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft zu begegnen und fördern gleichzeitig den ländlichen Raum“, hob Grüttner hervor.

Wichtig sei, betonte Sozialminister Grüttner, dass durch das Modellprojekt „Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen“ keine Parallelstrukturen geschaffen werden sollen. „Es ist richtig, sinnvoll und notwendig an die Arbeit bereits erfolgreich etablierte Anlaufstellen der Seniorenarbeit oder Ehrenamtsförderung anzuschließen, deren Arbeit zu stärken und sie auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft vorzubereiten.“

Am Modellprojekt „Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen“ sind der Odenwaldkreis, der Landkreis Hersfeld-Rotenburg und der Schwalm-Eder-Kreis beteiligt. In diesen Landkreisen sinkt die Einwohnerzahl und die Bevölkerung wird älter. Dadurch kommt es zur Überalterung. Die drei Landkreise bieten die Möglichkeit, mit dem Modellprojekt an vorhandene ehrenamtliche Strukturen – wie beispielsweise Freiwilligenagenturen oder Engagementlotsen – anzuknüpfen und so Kompetenzen zu bündeln und zu professionalisieren. Zwischen 2012 und 2014 stehen für das Modellprojekt insgesamt über 230.000 Euro zur Verfügung, mit denen die Landkreise die Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfe schaffen werden. Der Odenwaldkreis arbeitet dabei eng mit der Diakonie und der Kreis Hersfeld-Rotenburg mit der Zukunftsakademie e.V. zusammen. Der Schwalm-Eder-Kreis wird selbst Träger der Koordinierungsstelle.

Zusätzlich wird die Hessische Staatskanzlei für 2012 und 2013 Mittel in Höhe von 39.000 Euro bereitstellen, um Freiwilligenagenturen in Marburg-Biedenkopf, Kassel, Neu-Anspach und Hanau zu fördern. Mit deren Hilfe sollen ebenfalls Senioren- und Generationenhilfen entstehen. „Die Frauen und Männer aus den Freiwilligenagenturen kennen die Menschen aus der Region und wissen um ihre Bedürfnisse“, sagte Wintermeyer. „Alle Koordinierungsstellen und Freiwilligenagenturen erhalten außerdem vom Hessischen Sozialministerium, der Staatskanzlei und der Landesehrenamtsagentur Unterstützung und Begleitung in Form von Workshops für den Einstieg in die Aufgabe und eine fortlaufende Beratung und Qualifizierung“, so der Chef der Staatskanzlei.

In den 426 Städten und Gemeinden in Hessen gibt es bereits rund 60 bis 80 Senioren- und Generationenhilfen. „Gerade vor dem Hintergrund der hier geleisteten guten Arbeit sehen wir uns darin bestätigt, diese Möglichkeiten des bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements zu unterstützen und auszubauen“, unterstrich Grüttner. Außerdem sei zu erwarten, dass die steigende Zahl von älteren Menschen auch einen Anstieg bei den Unterstützungsbedarfen nach sich ziehe. „Senioren- und Generationenhilfen bieten die Möglichkeit, diesem Mehrbedarf zu begegnen. Hier kann der organisatorische Rahmen für niedrigschwellige Hilfssysteme bereitgestellt werden.“ Große Potentiale sehe er zudem in der Verzahnung von professionellen Diensten und Senioren- sowie Generationenhilfen, hob Grüttner abschließend hervor.

Seniorenpolitische Initiative der Hessischen Landesregierung:
Die Hessische Landesregierung hat 2011 die „Seniorenpolitische Initiative“ gestartet. Ziel der Initiative ist es, angesichts des demografischen Wandels Arbeitsschwerpunkte in der Seniorenpolitik zu benennen. Zum Auftakt der „Seniorenpolitischen Initiative“ fand von September 2011 bis Januar 2012 eine Dialogforenreihe zu zentralen Themen der Seniorenpolitik mit Verbänden, Organisationen und Institutionen aus dem sozial-, gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Bereich statt. In den Foren wurde die aktuelle Situation der Seniorinnen und Senioren in Hessen beleuchtet und zukünftige Herausforderungen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels analysiert. Die Ergebnisse der Dialogforenreihe wurden in dem Konzeptpapier „Seniorenpolitische Initiative“ zusammengefasst. Das Modellprojekt „Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen“ ist Teil der Umsetzung der Seniorenpolitischen Initiative.

Parallel zum Modellprojekt wird im Rahmen der Seniorenpolitischen Initiative zum Beispiel das 2009 erschienene Handbuch „Generationenhilfen“ überarbeitet und aktualisiert. Das Handbuch ist eine Arbeitshilfe für Kommunen und Initiativen zum Aufbau von Senioren- und Generationenhilfen, Seniorengenossenschaften und Nachbarschaftshilfen. In die überarbeitete Auflage, die im kommenden Jahr erscheinen soll, werden die bis dahin gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Modellprojekt „Koordinierungsstellen für Senioren- und Generationenhilfen“ einfließen.

Weitere Informationen im Internet: www.sozialministerium.hessen.de (Senioren / Seniorenpolitische Initiative).

Pressereferat
Hessisches Sozialministerium
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