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18. Oktober 2024
Niedersachsen

Ministerpräsident David McAllister verleiht den Niedersächsischen Staatspreis 2012 an den Schriftsteller Georg Klein und an den Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers

(LNP) Ministerpräsident David McAllister wird am 21. November 2012 im Galeriegebäude Herrenhausen in Hannover den diesjährigen Niedersächsischen Staatspreis verleihen. Preisträger sind der Schriftsteller Georg Klein und der Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers.
 
Der Niedersächsische Staatspreis zeichnet seit 1978 Persönlichkeiten aus, die sich in ihrem Wirken besonders verdient um das Land gemacht haben. Er ist der bedeutendste Preis des Landes und mit insgesamt 35.000 Euro dotiert.

Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine vom Ministerpräsidenten eingesetzte Jury. Deren Vorsitzender ist Herr Friedrich von Lenthe. Laudatoren werden die Autorin und Literaturkritikerin Dr. Ina Hartwig sowie der Intendant des ZDF Dr. Thomas Bellut sein.
 
Georg Klein, geboren 1953 in Augsburg, studierte nach Abitur und Zivildienst Germanistik, Geschichte und Soziologie an den Universitäten Augsburg und München. Seit 1984 erschienen Erzählungen von Georg Klein in deutschen Literaturzeitschriften. 1998 folgte nach einer Begegnung mit dem jungen Berliner Verlagsgründer Alexander Fest die Veröffentlichung eines ersten Romans. Der Agentenroman „Libidissi“ wurde von der Kritik begeistert aufgenommen und in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1999 wurde das Werk mit dem Brüder-Grimm-Preis prämiert. Nach einem Band mit Erzählungen folgten 2001 der Kurzroman „Barbar Rosa. Eine Detektivgeschichte“, 2002 der Erzählband „Von den Deutschen“ und 2004 und 2007 die Romane „Die Sonne scheint uns“ und „Sünde Güte Blitz“. In seinem jüngsten Roman, dem als autobiographisch bezeichneten „Roman unserer Kindheit“ (2010), lässt Georg Klein eine noch von der Nachkriegszeit geprägte Kindheitswelt der 1960er-Jahre lebendig werden. Auf ihren sommerlichen Streifzügen durch brachliegendes Gelände und unterirdisch-verzweigte Gänge begegnet eine Kinderbande der  phantastischen Welt kriegsversehrter Panzerfahrer, deren Kriegserlebnisse mit den Erfahrungen der Kinder seltsam korrespondieren. 2013 werden unter dem Titel „Schund & Segen“ eine Auswahl publizistischer Arbeiten und der Roman „Die Zukunft des Mars“ erscheinen. Georg Klein zählt mittlerweile zu den wichtigsten deutschen Autoren der Nachwendezeit. Im Jahr 2000 wurde Georg Klein mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, 2010 erhielt er für den „Roman unserer Kindheit“ in der Kategorie Belletristik den Preis der Leipziger Buchmesse. Georg Klein ist „Wahlniedersachse“ und lebt seit 1996 mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katrin de Vries, sowie den beiden Söhnen am Dollart im ostfriesischen Rheiderland.
 
Ulrich Reimers, geboren 1952 in Hildesheim, absolvierte an der Technischen Universität Braunschweig ein Studium der Elektrotechnik mit der Vertiefung Nachrichten- und Hochfrequenztechnik. 1982 wurde er zum Dr.-Ing. promoviert. Es folgten elf Jahre Tätigkeit in der Wirtschaft, zunächst bei der Robert Bosch GmbH, später als Technischer Direktor des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg. 1993 folgte Ulrich Reimers einem Ruf als Universitätsprofessor an die Technische Universität Braunschweig und übernahm die Leitung des Instituts für Nachrichtentechnik. In Braunschweig lehrt und forscht er weiterhin. Professor Reimers verantwortete die technische Entwicklung des Digitalen Fernsehens. Unter seiner Leitung erarbeiteten Fachleute aus der ganzen Welt im Rahmen des internationalen Konsortiums DVB (Digital Video Broadcasting) Standards für die Video- Ton- und Datenübertragung per Kabel, Satellit, terrestrische Sendernetze und das Internet. Braunschweig wurde durch ihn zu einem weltweit bekannten Forschungszentrum auf dem Gebiet des Digitalen Fernsehens. Besondere Verdienste hat sich Professor Reimers auch um die Internationalisierung dieser Standards erworben, die mittlerweile in weiten Teilen der Erde genutzt werden.
Ulrich Reimers hat in vielen nationalen und internationalen Gremien wichtige Funktionen inne. So war er 12 Jahre lang Vorsitzender der Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft und wurde 1. Vizepräsident der Consumer Electronics Society im Weltdachverband der Ingenieurinnen und Ingenieure in Elektro- und Informationstechnik (IEEE). Seine erfolgreiche Arbeit ist durch zahlreiche nationale und  internationale Auszeichnungen gewürdigt worden. Unter anderem führt ihn die International Electrotechnical Commission (IEC) in ihrer sogenannten „Hall of Fame“.
 
Ina Hartwig, geboren 1963 in Hamburg, studierte Romanistik und Germanistik in Avignon und Berlin. Sie war Herausgeberin des „Kursbuch“ (2002-2005) und Gastprofessorin in St. Louis (USA) und in Göttingen. Sie tritt regelmäßig als Kritikerin in der 3sat-Fernsehsendung „Kulturzeit“ auf. Nach vielen Jahren als verantwortliche Literaturredakteurin der Frankfurter Rundschau (1997-2009) lebt sie als freischaffende Autorin, Kritikerin und Moderatorin in Frankfurt am Main. Seit 2010 gehört sie dem Beirat Literatur des Goethe-Instituts an und schreibt für die Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung. Ina Hartwig ist u.a. Preisträgerin 2011 des Alfred-Kerr-Preises für Literaturkritik.
 
Thomas Bellut, geboren 1955 in Osnabrück, kam nach seinem Studium der Politikwissenschaften, Geschichte und Publizistik und einer kurzen Tätigkeit bei den Westfälischen Nachrichten in Münster 1984 zum Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Nach Volontariat und verschiedenen Stationen als Redakteur, Berlin-Korrespondent und Redaktionsleiter war Thomas Bellut von 2002 bis 2012 Programmdirektor und ist seit März 2012 Intendant des ZDF.
 
Presse- und Informationsstelle der
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