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19. Oktober 2024
Saarland

Heiko Maas: „Geisterfahrer-Problematik: Optische und akustische Warnmelder können Gefahrpotential senken“

(LNP) Vor dem Hintergrund bundesweit zunehmender Autobahn-Unfälle durch sogenannte „Geisterfahrer“ hat Verkehrsminister Heiko Maas angeregt, verstärkt über den Einsatz optischer und akustischer Warnanlagen nachzudenken, um das Befahren der Autobahnen in falscher Richtung verhindern.
Auf den Bundesautobahnstrecken im Saarland gab es 2011 insgesamt 77 Falschfahrten, im Jahr davor 61. In den letzten 10 Jahren kam es im Saarland bei insgesamt 780 festgestellten Falschfahrern zu 46 Unfällen mit teilweise schwerwiegenden Folgen.

Derzeit sind in Bayern auf Teststrecken spezielle Warnschilder im Einsatz, die nach österreichischem Vorbild deutlich vor dem falschen Auffahren auf die Autobahn hinweisen sollen.  Aktuell hat das Bundesverkehrsministerium einen Zwischenbericht über diese Pilotmaßnahme in der Ausarbeitung. Maas kündigte an, das Thema auf der nächsten Verkehrsministerkonferenz zu diskutieren.

Im Einsatz optisch deutlich erkennbaren Warnschilder sieht der saarländische Verkehrsminister einen sinnvollen Beitrag, um „Geisterfahrten“ zu minimieren und präventiv tätig zu werden. Maas: „Sogenannte ‚Geisterfahrer‘, also Verkehrsteilnehmer, die eine Straße mit getrennten Richtungsfahrbahnen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung nutzen, verursachen regelmäßig erhebliche Verkehrsgefährdungen bis hin zu schweren Unfällen. Insbesondere auf Autobahnen, wo hohe Fahrgeschwindigkeiten das Gefahrenpotential zusätzlich erhöhen, ziehen Kollisionen zumeist gravierende Personen- und Sachschäden nach sich. Zum Schutz der Verkehrsteilnehmer muss jetzt ernsthaft über den vermehrten Einsatz technischer Mittel nachgedacht werden. In Österreich, wo solche Tafeln seit längerem eingesetzt werden, konnte ein spürbarer Rückgang von Geisterfahrten festgestellt werden, die auf Unachtsamkeit beruhen.“

Zusätzlich zu optischen Warntafeln schlägt Maas vor, akustische Warnmelder zu entwickeln, die über Sensoren eigenständig einen Falschfahrer bei der Auffahrt auf die Autobahn erkennen und entsprechend Alarm geben. Diese akustischen Warnanlagen könnten beispielsweise bei besonders für Geisterfahrten anfälligen Autobahnauffahrten zum Einsatz kommen.

Bei der Falschfahrer-Problematik sind grundsätzlich zwei Gruppen zu unterscheiden. Zum einen Verkehrsteilnehmer, die infolge von Unachtsamkeit oder mangelnder Übersicht, insbesondere im Bereich von Anschlussstellen, ungewollt zu Falschfahrern werden. Hier könnte mit optischen und akustischen Präventivmaßnahmen ein wirksamer Beitrag für mehr Verkehrssicherheit erreicht werden.

Daneben gibt es leider immer wieder auch Fälle, wo in suizidaler Absicht oder aus unverantwortlicher Abenteuerlust heraus vorsätzlich entgegen der Fahrtrichtung auf eine Autobahn aufgefahren wird. Hier appelliert Maas an die Verantwortung jedes einzelnen für sich und andere Verkehrsteilnehmer. Letztlich könnten solche Fälle aber auch in Zukunft nur schwer vollständig verhindert werden. Grundsätzlich helfe den übrigen Verkehrsteilnehmern eine allzeit wachsame Fahrweise, um in Gefahrensituationen angemessen und wirkungsvoll reagieren zu können.
 
Quelle: Saarland.de – Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr

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