(LNP) Die Bremer CDU-Abgeordnete Sigrid Grönert übt Kritik an der geplanten Sammelunterkunft für bis zu 60 Flüchtlinge an der Eduard-Grunow-Straße. Wohnheime dieser Art sind nicht mehr zeitgemäß. Sie fordert den rot-grünen Senat auf, Zusagen in der Flüchtlingspolitik einzuhalten. Er soll andere Optionen prüfen und umgehend ein Konzept für die Unterbringung von Asylsuchenden vorlegen. Der Beirat Mitte diskutiert am Montagabend über das Flüchtlingswohnheim.
„SPD und Grüne begegnen dem steigenden Bedarf an Unterkünften für Asylsuchende mit einem Modell aus der Mottenkiste“, kritisiert Sigrid Grönert. Besser wäre es, die Menschen in kleineren Wohneinheiten unterzubringen. „Flüchtlinge sind keine Auswanderer oder Abenteurer. Sie sind grundsätzlich unfreiwillig in einem fremden Land und haben Sorgen und Ängste um ihre Familien und Freunde“, sagt sie.
Es gebe in Bremen-Mitte durchaus Möglichkeiten zur Einrichtung kleinerer Wohneinheiten, durch die eine bessere Privatsphäre und eine bessere soziale Anbindung im Stadtteil ermöglicht werden könnten. Das auf zehn Jahre angelegte Vorhaben an der Eduard-Grunow-Straße zeigt, dass Rot-Grün den Koalitionsvertrag nicht ernst nimmt. Darin treten sie dafür ein, „die Unterbringung von Flüchtlingen in Gemeinschaftsunterkünften stufenweise abzuschaffen“. An anderer Stelle heißt es: „Ziel unserer Stadtentwicklung ist, dass jede Form von Segregation vermieden wird.“
Die CDU-Abgeordnete hält dem Senat vor, die Entwicklung im Bereich der Asylsuchenden unterschätzt zu haben. „Rot-Grün hat unsere Warnungen vor möglichen Entwicklungen und den Problemen bei der Unterbringung im prekären Wohnungsmarkt ignoriert“, erklärt sie. Die Koalition breche mit dem Vorhaben an der Eduard-Grunow-Straße ihre Versprechen. Grönert. „Rot-Grün muss die Asylpolitik an den neuen Erfordernissen ausrichten und ein Konzept vorlegen, das den Bedarf an Wohnraum, Betreuungsangeboten und die Entwicklung der Kosten beinhaltet.“
Gunnar Meister
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