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18. Oktober 2024
Saarland

Naturnahe Waldwirtschaft im Staatswald – Umweltministerin Rehlinger bei der Holzernte

(LNP) Aktuell ist wieder die Jahreszeit, in der verstärkt Bäume im Wald eingeschlagen und über die Waldwirtschaftswege abtransportiert werden. Dies bedeutet für die Waldbesucher und auch Wald-Anlieger unter Umständen Lärm und Beeinträchtigungen, weil beispielsweise Wege gesperrt oder schlecht passierbar sind. „Ich bitte um Verständnis für diese Maßnahmen. In einigen Wochen sind die Arbeiten weitgehend beendet, und es kehrt wieder Ruhe im Wald ein“, so Umweltministerin Anke Rehlinger.

„Die Produktion und Ernte von Holz sind eine wesentliche Aufgabe des SaarForst Landesbetrieb. Rund 65 % der Umsatzerlöse kommen aus der Holzvermarktung. Die Bürgerinnen und Bürger müssen jedoch keinesfalls eine Kahlschlagwirtschaft im saarländischen Staatswald befürchten“, betont die Ministerin. „Es wird bei uns nicht mehr Holz geerntet, als von Natur aus nachwächst. Damit wird im Staatswald Nachhaltigkeit pur vorgelebt. Das Fällen von Bäumen stellt also keinen  Baumfrevel dar, sondern eine fachliche Notwendigkeit, die auch dem Klimaschutz dient. Denn wer Holzprodukte verfeuert, heizt klimaneutral, wer Holzprodukte – insbesondere aus heimischen Wäldern – verwendet, schont das Klima, da das Kohlendioxid in den Holzprodukten gebunden bleibt“, so die Ministerin.

Der SaarForst werde in diesem Jahr voraussichtlich 230.000 Erntefestmeter Holz einschlagen, das sind 10.000 bis 20.000 Erntefestmeter mehr als in 2012.

Eine naturnahe, multifunktionale Waldwirtschaft, wie sie das Land auch im Koalitionsvertrag als Ziel formuliert hat, ist aber mehr als nur Produktion und Ernte von Bäumen und Verkauf von Holz. Der SaarForst Landesbetrieb ist auch Dienstleister für die Bevölkerung und erbringt vielfältige Leistungen für die Gesellschaft und für übergeordnete Belange, etwa den Naturschutz. So ist es keine Selbstverständlichkeit, die Waldwege in dem Zustand zu halten, wie sie sich meist zeigen. Für den Waldbesitzer sind dies Wirtschaftswege, diese müssen daher nicht unbedingt in einem gut begehbaren Zustand sein. Die Bevölkerung hingegen erwartet saubere Wege ohne Schlaglöcher. Diese Leistungen kosten Geld.

Der Forst fördert auch die Naturschutzziele des Landes im Wald; er verzichtet auf bestimmte dicke und wertvolle Bäume, so genannte Biotopbäume, aus Naturschutzgründen. Alles Holz unter 10 cm wird nicht mehr – wie früher – genutzt und verbleibt auf dem Boden als Biotopholz. Der Forst erntet weitaus weniger Holz als tatsächlich nachwächst; er verzichtet damit auf mögliche Einnahmen, im Interesse des Naturschutzes und auch des Klimaschutzes. Diese Leistungen für die Gemeinschaft erscheinen in keiner Bilanz des SaarForst.

„Die im Staatswald betriebene Waldbewirtschaftung beweist, dass wirtschaftliche Ziele zu erreichen sind, ohne dass ökologische Ziele auf der Strecke bleiben. Dank des gut ausgebildeten Personals können wir unsere Qualitätsstandards halten. Die aktuell wieder erfolgreich durchführte  Zertifizierung des Staatswaldes durch FSC Deutschland – im Übrigen zum 12. Mal hintereinander ohne nennenswerte Beanstandungen – ist Beleg hierfür“, so Rehlinger.

Die Umweltministerin betont: „Wir werden an der naturgemäßen Waldwirtschaft, wie sie seit über zwei Jahrzehnten im Staatswald durchgeführt wird, auch weiterhin festhalten, werden aber an der einen oder anderen Stelle neue Akzente und Schwerpunkte setzen. Der Aspekt Klimaschutz und der Aspekt einer ganzheitlichen Betrachtung des Ökosystems Wald werden hierbei eine wichtige Rolle spielen.“

QUelle: Saarland.de – Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

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