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19. Oktober 2024
Hessen

CDU des Kreises steht zur Energiewende

(LNP) In Anbetracht von vielfältigen Diskussionen zur Energiewende auf allen politischen Ebenen, in verschiedenen Gremien und in der breiten Öffentlichkeit möchte die CDU des Kreises Bergstraße ihre Position verdeutlichen.

Die Energiewende ist die zwingend notwendige Reaktion auf die stufenweise Abschaltung aller Kernkraftwerke bis 2022, die zunehmende Verknappung und starke Verteuerung fossiler Brennstoffe und den immer stärker sichtbaren Klimawandel. Energiesparen, Steigerung der Energieeffizienz und Umstieg auf Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Wasser, Biogas, Geothermie) sind die Maßnahmen, die schrittweise in einem Generationenprojekt bis 2050 umzusetzen und zu finanzieren sind. Die Ziele sind grob von der Bundesregierung und den Landesregierungen festgelegt. In Hessen wurde 2011 beim Hessischen Energiegipfel das Ziel gesetzt, bis 2050 den Endenergieverbrauch (Strom und Wärme) möglichst zu 100 % aus Erneuerbaren Energien zu decken. Dabei sollen auch 2 % der Landesfläche als Vorrangfläche für Windkraftanlagen ausgewiesen werden. Insgesamt bedeutet die Energiewende einen kompletten Systemwechsel bei unserer Energieversorgung. Gewaltige Anstrengungen über viele Jahre sind nötig. Dazu gibt es keine realistische Alternative. „Nein Danke“ zu Atomstrom erfordert aus Sicht der CDU zwingend ein klares Ja zur Energiewende.

Die Bergsträßer CDU steht uneingeschränkt hinter der auf einen Zeitraum von 40 Jahren bis 2050 angelegten Energiewende und unterstützt deren Umsetzung. Wichtig ist dabei, dass einerseits eine sichere und zuverlässige Energieversorgung erhalten bleibt und Rücksicht auf die Umwelt genommen wird und andererseits die Kosten für die Bürger und die Industrie tragbar sind. In Anbetracht steigender Energiekosten aus vielerlei Gründen ist eine sozial gerechte Lastenverteilung eine große Herausforderung und den Verantwortlichen in der CDU ein ganz besonderes Anliegen.

Ein wichtiger Bestandteil und Beitrag zur Energiewende ist innerhalb des Kreises der Bau von Windkraftanlagen. Eine Windkraftanlage kann die Leistung von mehreren Hundert Photovoltaikanlagen erreichen. Dies unterstreicht deren Wichtigkeit und die Notwendigkeit geeignete Standorte auszuweisen. Auf Grund der besseren Windhöffigkeit auf den Gipfeln des Odenwaldes sind diese besonders geeignet. In Erwartung deutlicher technischer Fortschritte in den kommenden Jahren bei der Entwicklung von Windkraftanlagen für geringere Windgeschwindigkeiten sieht die CDU auch Chancen für wirtschaftliche Anlagen im Ried. Die geplante Windkraftanlage auf dem Energieberg des ZAKB wird daher sehr begrüßt. Die Ziele des Energiegipfels sollen durch Windkraftanlagen sowohl im Odenwald als auch im Ried erreicht werden. Um das umsetzen zu können, fordert die CDU-Fraktion, den unteren Grenzwert der Windhöffigkeit entsprechend abzusenken. Damit soll bereits heute künftigen technischen Entwicklungen der Weg bereitet werden. Dabei möchte die CDU die Gipfel entlang der Bergstraße unbedingt von Windkraftanlagen freihalten, da das Landschaftsbild dieser Region als besonders schützenswert angesehen wird. Windkraftanlagen werden auch nur auf den ausgewählten Standorten, den Vorrangflächen, zugelassen. Alle übrigen Flächen sollen zu Ausschlussflächen werden. Damit sollen klare Planungsgrundlagen für die Zukunft geschaffen werden.

Die Auswahl und Festlegung geeigneter Windkraftstandorte als Vorrangflächen muss in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden erfolgen. Durch die Forderung, dass an den ausgewiesenen Flächen Windparks mit mindestens 3 Windkraftanlagen gebildet werden sollen, wird einer „Verspargelung“ entgegengewirkt. Mindestabstände mit 1000m zu Siedlungsgebieten, immissionsschutzrechtliche Kriterien, naturschutzfachliche Gutachten und besonders die Einbeziehung aller Entscheidungsträger sollen dazu beitragen, dass die Windkraftanlagen im Einvernehmen mit den Bürgern und der Natur errichtet werden.

Umfassende Information der Bürger nach dem Motto „Wer gut informiert ist, kann klüger handeln!“ sieht die CDU als wichtige Maßnahme an und wird dazu ihren Beitrag leisten. Die CDU ist überzeugt, dass die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden kann und damit die Energieversorgung der Zukunft sichergestellt, die Abhängigkeit von Energieimporten stark reduziert und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.

Die CDU begrüßt daher die in den nächsten Wochen geplanten Regionalkonferenzen, bei denen in den Teilregionen Odenwald, Bergstraße und Ried der Kreis Bergstraße auf Basis der Studie „Erneuerbar Komm“ der Fachhochschule Frankfurt die Bürgerinnen und Bürger informieren und auf dem Weg zur Energiewende mitnehmen möchte. Wir sind davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg mit „Informieren, Beraten, Fördern“ der richtige Pfad ist, um die Energiewende mit Blickrichtung 2050 zu erreichen.

Holger Kahl
Geschäftsführer
CDU-Kreisverband Bergstraße
Schönbacher Str. 5
64646 Heppenheim
Tel.: 06252 / 982144
Fax: 06252 / 71090

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