(LNP) Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Gumprecht, fordert neue Impulse für die so genannte Integrierte Versorgung. Im Vorfeld des 9. Bundeskongresses der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) rief er die Erbringer von Gesundheitsdienstleistungen, aber auch die Krankenkassen dazu auf, der Integrierten Versorgung einen höheren Stellenwert einzuräumen. Sie sollten neue Verträge abschließen, um ihren Versicherten neue, innovative Programme anzubieten. Gumprecht will sich gegenüber dem Bundesgesetzgeber für Maßnahmen zur Entbürokratisierung einsetzen.
Das Konzept der Integrierten Versorgung zielt darauf ab, Ärzte, Fachärzte, Krankenhäuser, Reha-Kliniken und andere Leistungserbringer stärker miteinander zu vernetzen. So sollen für die Patienten unnötige Doppel- und Mehrfachuntersuchungen vermieden, Wartezeiten verkürzt, die Qualität der medizinischen Versorgung erhöht und Kosten gesenkt werden. „Nach dem Auslaufen der von 2004 bis 2008 gezahlten Anschubfinanzierung geht es nicht entschlossen genug voran“, bedauerte Gumprecht. Bis 2010 stagniert die Zahl der zur Integrierten Versorgung geschlossenen Verträge und geht seither zurück. So hat die AOK PLUS in Thüringen derzeit nur sechs Verträge geschlossen und liegt damit unter dem Wert der vergangenen Jahre, die BARMER GEK verweist auf aktuell 13 Verträge.
Die Krankenkassen beklagen hohe bürokratische Hürden und Probleme bei der Refinanzierung der Investitionskosten neuer Programme der Integrierten Versorgung. Laut Gumprecht hat der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen im Juni 2012 in einem Sondergutachten auf die beengenden Rahmenbedingungen hingewiesen. „Die Hinweise müssen ernst genommen werden, denn die Integrierte Versorgung ist im Sinne der Patienten und Beitragszahler. Das Gesundheitswesen kann auf diese Weise effektiver und effizienter werden“, schloss der Gesundheitspolitiker.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
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