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18. Oktober 2024
Saarland

Juso Kreisverband Saarlouis setzt sich für die Rückkehr der Familie Celik ein

(LNP) Den diesjährigen Tag der Menschenrechte nimmt der Juso Kreisverband Saarlouis zum Anlass, sich für eine Rückkehr der vor Jahren abgeschobenen Familie Celik einzusetzen.

Im September 2002 wird die bis dahin in Gerlfangen lebende 6-köpfige Familie in die Türkei abgeschoben. Bis dahin stand die Flüchtlingsfamilie für ein Beispiel an Integration in der Gesellschaft. Der Vater fand eine Anstellung als Gehilfe des Hausmeisters, drei der Kinder sind im Saarland geboren und gingen hier zur Schule. Sie wurden in ein Land abgeschoben, das sie nie besucht hatten und dessen Sprache sie nicht sprechen. Die Maßnahme der Abschiebung halten wir auch vor dem Hintergrund des Fehlers des Vaters, einen zweiten Asylantrag unter falschem Namen gestellt zu haben für unverhältnismäßig. Hier hätte es einer politischen Entscheidung über den Verbleib der Familie in Gerlfangen bedurft. 

Daher fordern wir, die Entscheidung der damaligen Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer rückgängig zu machen und die Familie Celik wieder in ihre ursprüngliche Heimat nach Deutschland zurückzuholen.

„Das Schicksal der Familie ist ein Symbol für die menschenunwürdige und verfehlte Asylpolitik auch im Saarland. Gerade die Tatsache, dass die Familie Celik in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg integriert war und dann in ein für die Kinder fremdes Land abgeschoben wurde, zeigt die Schwächen dieses menschenunwürdigen Asylrechts“, so der Juso Kreisvorsitzende Johannes Hiry.

„Diese misslungene Flüchtlings- und Integrationspolitik muss endlich ein Ende haben. Erkennbar wird dies auch in der Landesaufnahmestelle Lebach, wo immer noch hunderte Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen über Jahre hinweg darauf warten, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Diese Praxis des Wegsperren und Isolieren hat jedenfalls nichts mit einer erfolgreichen Integration zu tun, so Hanne Wendorff, Juso Kreisvorsitzende.

Der Juso Kreisverband Saarlouis wird die Familie Celik unterstützen und auf die Missstände in der Asylpolitik hinweisen. Wir setzen uns dafür ein, die Teilhabe von Migrantinnen und Migranten am Arbeitsmarkt zu verbessern, das Sachleistungsprinzip im Asylbewerberleistungsgesetz abzuschaffen und insbesondere den betroffenen Kindern und Jugendlichen adäquate Bildungsmöglichkeiten zu ermöglichen.

JungsozialistInnen in der SPD
Kreisverband Saarlouis – Pressemitteilung
Pressesprecher: Oliver Hoen – Ziegelhütter Str. 90 – 66292 Riegelsberg – o.hoen@jusos-sls.de

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