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19. Oktober 2024
Baden-Württemberg

Freie Wähler zur Altersstruktur der Lehrkräfte in Unterfranken / Felbinger: Junglehrer haben hier kaum eine Chance

(LNP) Unterfranken / Trübe Aussichten für Junglehrer in Unterfranken. Ganze 3,6 Prozent der an Unterfrankens Grund- und Mittelschulen unterrichtenden Lehrkräfte sind 30 Jahre und jünger, weitere 4,8 Prozent gerade einmal unter 35 Jahre hingegen jeder dritte Pädagoge (36,5 %) über 55 Jahre. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Anfrage, der CSU- Landtagsabgeordneten Brendel-Fischer an die Staatsregierung und untermauert eindrucksvoll die bereits vor Wochen vom FREIEN WÄHLER-Landtagsabgeordneten Günther Felbinger (Gemünden) erhaltene Antwort des Kultusministeriums zur Altersstruktur der Lehrkräfte im Landkreis Main-Spessart. „Tatsächlich bestätigt sich das Bild, dass derzeit kaum ein Junglehrer eine Chance hat in Unterfranken eine Stelle zu bekommen. Gleichzeitig hat sich ein regelrechter ‚Bauch‘ an älterem Lehrpersonal aufgebaut“, so der bildungspolitische Sprecher der FREIEN WÄHLER.

Zurückgehende Schülerzahlen hin oder her, aber das könne dauerhaft keine Perspektive für junge Menschen in Unterfranken sein den Lehrerberuf zu ergreifen. „Wir brauchen eine wie auch immer geartete regionale und/oder zeitlich befristete Komponente, die jährlich mehr Junglehrern den Verbleib im Bezirk ermöglicht, Bedarf an Lehrkräften gibt es angesichts der auf Kante genähten Unterrichtsversorgung an den Grund- und Mittelschulen und dem Notstand bei den Mobilen Reserven genug!“

Bereits seit Jahren schlagen die Lehrerverbände wie der BLLV Alarm, warnen vor einer Überalterung des Lehrpersonals und klagen über Nachwuchsprobleme. Auch an den Grund- und Mittelschulen im Regierungsbezirk Unterfranken werden die Lehrer immer älter: nur jeder Fünfte Lehrer ist unter 40 Jahre hingegen mindestens jeder dritte Pädagoge über 55 Jahre alt.

Der Blick über den Tellerrand in die anderen Regierungsbezirke macht deutlich, welches Schicksal den unterfränkischen Junglehrern vorgezeichnet ist. 12,5 Prozent der Junglehrer unter 30 Jahren – und damit so viele wie in den vier Regierungsbezirken Unter-, Mittel- und Oberfranken sowie der Oberpfalz zusammen – werden in Oberbayern eingesetzt.

So ist in Oberbayern 40 Prozent des Lehrpersonals an Grund- und Mittelschulen jünger als 40 Jahre. Dort bietet sich eine ausgewogene Altersstruktur bei den Lehrerinnen und Lehrern. Sowohl bei den über 55-jährigen wie bei den unter 35-jährigen ist der prozentuale Anteil an Lehrern identisch bei rund 26%.

Alle Altersgruppen an Lehrern sind damit gleichermaßen an den oberbayerischen Schulen vertreten. „Die Staatsregierung verstärkt den demografischen Trend indem die in Franken gut ausgebildeten Lehrer der Universitäten Würzburg, Bayreuth, Erlangen-Nürnberg und Bamberg dann nach Oberbayern geschickt werden. Unterfranken geht bis auf die Jahrgangsbesten hier fast immer leer aus.“, so der Bildungspolitiker, „das kann nicht zielbringend sein, wenn man gleichwertige Lebensbedingungen in allen Teilen Bayerns erreichen will“.

Nach Felbingers Meinung sei dies Ausfluss der verfehlten und wenig nachhaltigen Bildungspolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte. Damit produziere das Kultusministerium mittel- und langfristig Probleme an den Schulen und in den Regierungsbezirken, die später nicht wieder reguliert werden könnten. „Bei den Lehramtsstudenten in unserer Region macht sich vermehrt Resignation breit. Die Frage ist, ob in 5 bis 10 Jahren, wenn wieder händeringend nach jungen Lehrern in unserer Region gesucht wird, überhaupt noch genügend Interessenten nachkommen“ argwöhnt Felbinger.

Allerdings sieht der Abgeordnete die Quantität nicht als das einzige Problem. Ein fortgeschrittenes Durchschnittsalter des Lehrers könne auch Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts haben: „Viele neue Lehr- und Lernmethoden werden nicht

angewandt, weil die Pädagogen diese schlicht noch nicht kennen.“ Gleichzeitig betont Felbinger aber auch die Erfahrung der Älteren als wichtiges Ausgleichsinstrument in einem Lehrerkollegium. „Es muss einen lebendigen Erfahrungsaustausch zwischen Jungen und Älteren im Lehrerkollegium geben“, fordert der Abgeordnete.

Felbingers Appell richtet sich daher an die Staatsregierung: „Wenn weiterhin immer zu bestimmten Zeiten massiv Lehrer pensioniert und gleichzeitig Junglehrer von Unterfranken wegbeordert werden, bekommen wir diese Wellenbewegungen nie in den Griff. Was wir dringend brauchen, ist mehr Heterogenität beim Lehrerpersonal in allen Regierungsbezirken, das tut auch dem Betriebsklima an einer Schule gut.“

Pressekontakt:
Der Pressereferent des Landtagsabgeordneten Günther Felbinger
Jan Richter M.A. Kirchplatz 9 – 97753 Karlstadt
Tel.: 09353-983010
buergerbuero@guenther-felbinger.de

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