(LNP) Wolfgang Schwarz, weinbaupolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, sieht in der künftigen Erzeugung und Vermarktung von Einzellagenweinen eine zusätzliche Chance für besonders engagierte Winzerinnen und Winzer, Weingüter und Erzeugergemeinschaften, sich in Bezug zur Weinqualität weiter zu profilieren: „Schon sehr früh haben wir in Rheinland-Pfalz die Umsetzung der EU-Weinmarktreform aktiv begleitet. Und schon lange ist es unser Bestreben, dass der Qualitätsgedanke im Weinbau die wesentliche Rolle spielen muss. Deswegen muss sich die Fortschreibung des Weinbezeichnungsrechts konsequent daran orientieren, dass bei der Angabe kleinerer geografischer Angaben höhere qualitative Anforderungen an den Wein gestellt werden. Dabei gilt es dann auch, Steil- und Steilstlagen mit dem Qualitätsgedanken eng zu verknüpfen und besonders herauszustellen.“
Der Deutsche Bundestag hat in diesem Jahr das Siebte Gesetz zur Änderung des Weingesetzes beschlossen. Über die konkrete Ausgestaltung der Profilierung der Weine aus Einzellagen wurde in Rheinland-Pfalz parallel zum Gesetzgebungsverfahren zusammen mit den Verbänden der Weinwirtschaft diskutiert. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 23. November 2012 dem Siebten Gesetz zur Änderung des Weingesetzes zugestimmt.
Die rheinland-pfälzischen Regierungsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben vor diesem Hintergrund einen parlamentarischen Antrag in den Landtag eingebracht, der zum Ziel hat, klare Kriterien für Einzellagenweine festzulegen. Einzellagenweine und Steillagenweine sollen sich bei den Mindestanforderungen in der Weinqualität abheben.
Im Einzelnen sollen in Rheinland-Pfalz folgende Schritte bezüglich der Anforderungen bei Einzellagenweinen angegangen werden:
– Festsetzung niedrigerer Hektarertragswerte sowie eines höheren Mindestmostgewichts;
– Erstellung einer Liste traditioneller Rebsorten, die für die Herstellung von Einzellagenweinen zugelassen werden;
– Festlegung eines Weinjahrgangs in Zusammenarbeit mit den Verbänden der Weinwirtschaft bzw. der Weinanbaugebiete, ab dem die strengeren Bedingungen für Einzellagenweine zu erfüllen sind sowie
– Erarbeitung eines Kennzeichnungsvorschlags zur klaren Abgrenzung und unterscheidbaren Bezeichnung von Groß- und Einzellagen.
„Bei den Winzerinnen und Winzern und bei den Genossenschaften in Rheinland-Pfalz wird eine ganz hervorragende Arbeit gemacht. Spitzenweingüter und engagierte Winzerinnen und Winzer im Land haben zudem Leuchtturmcharakter für den gesamten Weinbau. Das erfolgversprechende Leitbild der Qualität betrifft alle Weine, alle Weinbaubetriebe und alle Winzerinnen und Winzer im Land. Hierbei wollen wir mit dem Weinbau zusammen weitere Schritte gehen“, so der weinbaupolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
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