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19. Oktober 2024
Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern hat Bestwerte im Öko-Landbau

(LNP) Zehn Prozent der Landwirtschaftlichen Fläche Mecklenburg-Vorpommerns sollen bis Ende 2013 ökologisch bewirtschaftet werden. „So wollen wir den wachsenden Bedürfnissen eines sich kontinuierlich entwickelnden Marktes Rechnung tragen“, betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in der Pressekonferenz zum Jahresabschluss 2012 am Montag.

Der BUND hatte die Landesregierung aufgefordert, dem Beispiel Bayerns zu folgen und einen Aktionsplan für den ökologischen Landbau bis Mitte 2013 zu erstellen. Bayern will den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen an der LN gesamt von 6 auf 12% bis zum Jahr 2020 erhöhen.

Mit gegenwärtig ca. 9 Prozent Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der LN belegt MV hinter Brandenburg Platz 2.

„Wir haben schon 2005 eine umfassende Strategie für den ökologischen Landbau erarbeitet“, erläuterte der Minister. „Bei uns nimmt der Ökologische Landbau einen Spitzenplatz ein, gerade weil wir gute Rahmenbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten geboten haben. So haben wir mit 15 Mio. Euro jährlich bundesweit den höchsten Gesamtbetrag an Zahlungen der Ökoprämie, was auf den Flächenumfang zurückzuführen ist.“ Insgesamt stellt das Ministerium für die Flächenprämie Ökolandbau von 2007-2013 ca. 115 Mill. Euro (46 Mill. Euro mehr als in der vergangenen Förderperiode) zur Verfügung.

Im Vergleich der Bundesländer nimmt MV beim Anteil der Ökobetriebe von 15 Prozent an den Betrieben gesamt  Platz 1 ein. Hier werden u.a. ca. 20% des Bio-Schweinefleisches, 25 % der Bio-Eier und 20 % des Bio-Rindfleisches in Deutschland erzeugt.

Bei der Förderung der Verarbeitung und Vermarktung wurden allein in 2011 durch das Landwirtschaftsministerium ca. 4,5 Mio. € als Zuschuss über das AFP ausgezahlt und ca. 5 Mio. € über die Markstrukturverbesserung (Aufbau einer Bio-Molkerei und einer Bio-Futtermühle).
 
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern unterstützen wir gezielt ökologisch wirtschaftende Betriebe, in dem die Anforderungen auch kleinerer Landwirtschaftsbetriebe berücksichtigt werden. Diese Rahmenbedingungen haben erfolgreiche Investitionen in Betrieben unterstützt. Beispielbetriebe sind Gut Gallin, Hof Medewege, Landwerthof, Kräutergarten Pommerland, der Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof, die Bio-Gärtnerei von der Ehe und die Biogärtnerei Watzkendorf.

Ein besonderes Anliegen ist die Förderung des Aufbaus ganzer Produktionsketten vom Futtermittelwerk bis zur  BIO-Meierei, um unnötige Transporte zu verhindern und regionale Stoffkreisläufe zu schließen.

Derzeitig werden mit Vertretern von Landwirtschaftsbetrieben, Verbänden, aus der Wissenschaft und Behörden die Rahmenbedingungen für die neue Förderperiode ab 2014 erörtert. Dabei ist auch der BUND intensiv einbezogen, so wurden z.B. Vorschläge des BUND zur zukünftigen Ausgestaltung der Agrarumweltmaßnahmen gemeinsam beraten.

Dr. Backhaus: „Auch wenn das Land MV nicht über die finanziellen und strukturellen Ressourcen des Landes Bayern verfügt, hat der ökologische Landbau hier eine erfolgreiche Entwicklung genommen. Auch in der neuen Förderperiode soll und wird der ökologische Landbau bei der Ausgestaltung der Förderinstrumente einen besonderen Stellenwert einnehmen.

Weitere Maßnahmen wie die Erarbeitung eines Fortbildungsangebotes „Geprüfte Fachkraft ökologischer Landbau“ sind in Erarbeitung. Das Angebot soll es ab September 2013 geben.
 
2,38 Millionen Euro für den Zander –Aquakultur-Pilotprojekt in MV
Im Jahr 2011 fingen die Binnenfischer in Mecklenburg-Vorpommern von insgesamt 533 Tonnen Fisch nur 33,8 Tonnen Zander. In der Küstenfischerei lag das Ergebnis bei 184,7 Tonnen. „Wir liegen also in MV bei einem Fang von durchschnittlich 218 Tonnen pro Jahr, der aber letztlich nicht steigerbar ist, sondern stagniert bzw. abnimmt“, resümiert Fischereiminister Dr. Till Backhaus. „Dabei ist der Zander einer der beliebtesten Speisefische nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.“

Doch er ist stark von dem Nahrungsangebot in den natürlichen Gewässern abhängig. So zeigten Untersuchungen der Zanderbestände in Mecklenburg- Vorpommern regelmäßige Bestandsgrößenschwankungen in einem drei- bis vierjährigen Zyklus. Der kontrollierten Aufzucht und Vermehrung von Zandern, also der Aquakultur, wird daher eine wirtschaftlich immer wichtigere Bedeutung zukommen.
„Mit unserem Pilotprojekt Aufbau und Entwicklung einer Zanderaquakultur in Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2012 bis 2015 wird das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV die Technologie für eine kontrollierte und wettbewerbsfähige Produktion von Zandern weiter entwickeln“, so der Minister. „Und das umwelt- und ressourcenschonend sowie nach den Kriterien des Tierschutzes für die Fische. Dafür erhielt die Landesforschungsanstalt in der vergangenen Woche einen Zuwendungsbescheid.“ Die Landesregierung finanziert das Projekt insgesamt mit mehr als 2, 38 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds und des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Die bereits vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich der Kultivierung von Zander in der Aquakultur lassen einen optimistischen Eindruck zu. Zandererträge aus der Aquakultur sind bis heute aber eher ein Zusatzprodukt der Haltung als Nebenfisch z.B. in der Karpfenteichwirtschaft. Da Teichwirtschaften vor allem aus Gründen des Naturschutzes aber auch aus wirtschaftlichen Gründen kaum eine Chance haben, um in ihnen in größeren Mengen wirtschaftlich Zander produzieren zu können, kommt der Ausweitung der Produktion in Kreislaufanlagen die entscheidende Bedeutung zu. „Das trifft im Übrigen nicht nur die Produktion von Zandern, sondern auch die vieler anderer Fischarten“, betont Dr. Till Backhaus. „Daher haben wir bereits vor etwa 10 Jahren damit begonnen, mit Hilfe von Mitteln der Europäischen Gemeinschaft und des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Kreislauftechnologie bestimmbarer zu machen und sie weiter zu entwickeln.

Hintergrund:
Der Zander braucht eine Gewässerumgebung, die durch die Eutrophierung entsteht. Im vorigen Jahrhundert nahm die Eutrophierung der Gewässer zu, so dass ein steigender Trend in den Zanderfängen zu beobachten war. Seit den 1970-iger Jahren war allerdings ein Sättigungsniveau erreicht. In den vergangenen Jahren kam es durch die erfolgreiche Sanierung nährstoffbelasteter Seen zu einem Rückgang der Zandererträge.

Bereits vor fünf Jahren hatte die Landesforschungsanstalt begonnen, alle verfügbaren Daten zur Zanderkultivierung zusammen zu tragen. Von 2009 bis 2012 folgten weitere Experimente in der Anlage in Boek am Ostufer der Müritz zusammen mit der Fischerei Müritz-Plau GmbH. Der Pilotanlage folgte im Jahr 2011 eine Experimentalanlage in Hohen Wangelin. Hier ist bereits die äußerst erfolgreiche Aufzucht der Zander vom Brütling bis zum 1,5 – 2 kg schweren Fisch in nur 14 Monaten gelungen (in der Natur wird dieses Gewicht erst nach 2 – 3 Jahren erreicht). Im Juli 2012 wurde die Versuchsanlage für die Aufzucht von Barschartigen eingeweiht. In dieser Anlage sollen praxisreife Technologien für die Produktion von Speisefischen in Brackwasserkreisläufen erarbeitet werden. Neben dem Zander wird auch der Flussbarsch, der bisher in der Aquakultur keine Rolle spielt, von Interesse sein.

18 Millionen Euro für Breitbandnetze auch in kleinen Gemeinden
Leistungsfähige Breitbandinfrastrukturen sind heute und in Zukunft mindestens ebenso so bedeutsam wie Straße-, Wasser-, Gas- oder Stromnetze.

Die Schaffung und Verbesserung der Breitbandnetze ist Aufgabe der in dieser Branche agierenden Unternehmen. „Doch die geringe Siedlungs- und Bevölkerungsdichte in Mecklenburg-Vorpommern bedeutet, dass Investitionen in den ländlichen Räumen oftmals ein schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis bedingen als Investitionen in Verdichtungsräumen“, betont Verbraucherschutzminister Dr. Till Backhaus. „So war bis vor Kurzem in vielen ländlichen Gemeinden nicht einmal eine Grundversorgung mit schnellen Internetzugängen gegeben. Hier habe ich bereits seit 2008 mit den mir zur Verfügung stehenden Förderinstrumenten angesetzt und Investitionen in Breitbandinfrastrukturen so unterstützt, dass diese für die Unternehmen wirtschaftlich umsetzbar waren.“

Seit 2008 hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz 289 Projekte zur Verbesserung der Breitbandversorgung in ländlichen Gemeinden mit mehr als 18 Millionen Euro unterstützt. Mit diesen Zuschüssen wurden Investitionen der von den Gemeinden beauftragten Telekommunikationsunternehmen von 30 Millionen Euro ermöglicht. Regelmäßig ermöglichen die so geschaffenen Breitbandinfrastrukturen Zugänge zum Internet mit einer Bandbreite von deutlich mehr als 2 Mbit/s, oftmals werden 10 bis 16 Mbit/s möglich.

Dr. Backhaus erläutert: „Gefördert werden können Investitionen in Breitbandinfrastrukturen dann, wenn in einer Gemeinde oder einem Gemeindeteil mit nicht mehr als 10.000 Einwohnern der Zugang zum Internet mit nicht mehr als 2 Mbit/s möglich ist, der Bedarf schnellerer Internetzugänge nachgewiesen wurde und kein Unternehmen eine Investition in die Verbesserung der Breitbandinfrastrukturen vorsieht.“

Künftig wird der Bedarf an Bandbreite weiter steigen. Der Minister ruft die Gemeinden auf, bei heutigen Planungen bereits an morgen zu denken: „Mit unseren aktuellen Fördermöglichkeiten können wir die Verbesserung der Breitbandinfrastrukturen bis zur letzten Verteilerstation fördern. Sollen künftig Bandbreiten von 50 Mbit/s oder gar mehr ermöglicht werden, kann es erforderlich werden, auch in die Leitungen von den Verteilerstationen bis zu den einzelnen Gebäuden zu verbessern. Hiermit wären erhebliche Ausgaben für Tiefbauarbeiten verbunden. Ich rate daher den Gemeinden bei umfangreichen Tiefbauarbeiten wie zum Beispiel bei der Errichtung von Nahwärmenetzen im Ort zu prüfen, ob eine Mitverlegung von Leerrohren oder Glasfaserkabeln für eine zukunftsfähige Breitbandversorgung von Wirtschaft und Bevölkerung erforderlich oder zweckmäßig ist. Nur durch gemeinsames Handeln von Telekommunikationsunternehmen, Gemeinden und Land wird es möglich sein, flächendeckend über die Grundversorgung hinausgehende hochleistungsfähige Zugänge zum Internet zu schaffen.“

Birgitt Hamm
Pressesprecherin des
Ministeriums für Landwirtschaft,
Umwelt und Verbraucherschutz
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
 
Telefon: 0385-588 6003
Fax: 0385-588 6022

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