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19. Oktober 2024
Sachsen

Pellmann: „Eckrentner“ gehören in Sachsen der Vergangenheit an / Neurentner erreichen nicht einmal 40 Beitragsjahre

(LNP) Zur Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage „Beitragsjahre von Neurentnerinnen und Neurentnern in Sachsen (Landtags-Drucksache 5/10627) erklärt der Fragesteller und sozialpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE Dr. Dietmar Pellmann:

Als so genannte Eckrentner gelten in der offiziellen Statistik all jene, die 45 Beitragsjahre aufzuweisen haben. Diese Eckrentner gehören in Sachsen allerdings immer mehr der Vergangenheit an. Denn 2011 kamen Neurentner im Freistaat im Durchschnitt nur noch auf 39,78 und Neurentnerinnen gar nur auf 38,46 Beitragsjahre.

Die Ursachen für diese Trendwende sind vielfältig. Neben unterbrochenen Erwerbsbiografien zeigt etwa die unter der rot-grünen Bundesregierung eingeführte Streichung von Ausbildungsjahren die entsprechende negative Wirkung. Kamen männliche Neurentner im Jahr 2000 immerhin noch auf 41,53 Beitragsjahre, so waren es im vergangenen Jahr 4,3 Prozent weniger. Zu dieser Entwicklung hat freilich auch beigetragen, dass in Sachsen 2011 81 Prozent der Neurentnerinnen und Neurentner vor Vollendung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand gingen – viele davon durchaus nicht freiwillig.

Die Verringerung der Zahl der Beitragsjahre hat freilich schon heute Auswirkungen auf die Rentenhöhe. Bei Rentnern sank der monatliche Zahlbetrag der gesetzlichen Rente 2011 im Vergleich zum Jahr 2000 um 86 Euro; bei Frauen waren es bei insgesamt wesentlich niedrigeren Renten neun Euro. Bei Neurentnern betrug die Senkung sogar neun und bei Neurentnerinnen 2,5 Prozent.

Diese Fakten belegen eindeutig: Im Gegensatz zu den jüngsten Beschwichtigungen aus dem FDP-geführten Bundeswirtschaftsministerium ist Altersarmut bereits gegenwärtig ein keineswegs zu vernachlässigendes Problem. Sie wird allerdings gerade in den neuen Bundesländern zur Massenerscheinung werden, wenn nicht endlich politisch gegengesteuert wird. Ein entsprechendes Signal müsste daher endlich auch von der sächsischen Staatsregierung ausgehen. Alternative Lösungsvorschläge wie armutsfester gesetzlicher Mindestlohn, Rücknahme aller seit 2000 eingeführten Rentenabsenkungsfaktoren oder die Einführung einer Mindestrente liegen seit langem auf dem Tisch.

Marcel Braumann
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 5823
Fax: (0351) 496 0384
Mail: Marcel.Braumann@slt.sachsen.de

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