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19. Oktober 2024
Mecklenburg-Vorpommern

Deutsch-polnisches Wirtschaftstreffen in Stettin / Glawe: Zusammenarbeit in Grenzregion ausbauen / Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus

(LNP) In Stettin hat am Donnerstag der deutsch-polnische Wirtschaftskreis stattgefunden. Vor Ort haben sich Vertreter der Wirtschaftskammern, Unternehmer und Politiker getroffen. „Polen ist für Mecklenburg-Vorpommern einer der wichtigsten Wirtschaftspartner. Wir brauchen mehr Wirtschaftswachstum im gesamten grenznahen Raum. Hiervon profitieren die Menschen beiderseits der Grenze“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Donnerstag vor Ort. Im Jahr 2011 steigerte sich der Export von Gütern aus Mecklenburg-Vorpommerns nach Polen um fast 150 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf 451,3 Millionen Euro. Damit steht Polen auf Platz 3 der wichtigsten Exportländer Mecklenburg-Vorpommerns. Hauptausfuhrgüter waren Fahrgestelle, Karosserien, Motoren und Kfz-Zubehör sowie Fische, Krebstiere und Düngemittel. Zu den aus Polen eingeführten Waren und Produkten gehören beispielsweise chemische Erzeugnisse und Weizen.

„In vielen Bereichen gibt es Fortschritte bei der Zusammenarbeit“, so Glawe weiter. So präsentierte sich Ende des vergangenen Jahres beispielsweise die Wojewodschaft Westpommern erstmalig auf der Messe RoBau in Rostock. Polnische Unternehmen und Institutionen stellten sich und die Region mit einer Gemeinschaftspräsentation auf der Messe vor. Deutsche und polnische Handwerker konnten sich über die Bedingungen im jeweiligen Nachbarland informieren und direkt Kontakt mit potenziellen Kooperationspartnern aufnehmen. In Mecklenburg-Vorpommern haben sich derzeit 83 polnische Handwerksunternehmen bei den Handwerkskammern registrieren lassen. „Die Unternehmen bieten grenzüberschreitend ihre Leistungen an“, so Glawe weiter. Vorwiegend werden diese im Fliesenlegerhandwerk oder im Holz- und Bautenschutz angeboten.

Ein wichtiges Instrument für die Zusammenarbeit ist das EU-Förderprogramm INTERREG IV A. „Hier werden länderübergreifende Probleme angegangen und Lücken geschlossen. Das Förderprogramm trägt wesentlich zur Annäherung und Verständigung zwischen Deutschen und Polen sowie zur langfristigen Vertrauensbildung und zum partnerschaftlichen Miteinander in den deutsch-polnischen Beziehungen bei“, betonte Glawe. Ein erfolgreiches deutsch-polnisches Projekt wird zum Beispiel gerade im Bereich der Telemedizin realisiert.

Ein weiteres Thema war unter anderem Innovation, Forschung und Entwicklung. Der Minister warb auch dafür, die Potentiale im Rahmen der Verbundforschungsförderung zu nutzen. „Es ist nötig, dass Wirtschaft und Wissenschaft intensiv zusammenarbeiten. Wir werden die Verbundforschung – Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen – fortsetzen. Unsere regionale Wirtschaft ist geprägt durch kleine und mittlere, oft inhabergeführte Unternehmen. Forschung und Entwicklung ist ohne finanzielle Begleitung durch Dritte oft kaum möglich“, so Glawe weiter. Neben der finanziellen Begleitung durch das Land ist die Unterstützung der regionalen Wirtschaft durch die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes hierfür weiterhin nötig.

Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2007-2013 Mittel in Höhe von insgesamt 155 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Davon wurden bis Dezember 2012 bereits 131,3 Millionen Euro bewilligt. Mit diesen Mitteln konnten bisher 708 Projekte gefördert werden, davon 312 Verbundforschungsprojekte mit einem Fördervolumen von 85,5 Millionen Euro.

Informationen zur Wojewodschaft Westpommern

Die Wojewodschaft Westpommern ist eine der 16 Verwaltungseinheiten Polens. Sie liegt im Nordwesten des Landes und umfasst 114 Gemeinden, 18 Landkreise und kreisfreie Städte. Westpommern hat eine Fläche von 22.900 Quadratkilometer. Die Hauptstadt der Region ist Szczecin (Stettin), das administrative, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Wojewodschaft. Das heutige Treffen wurde unter anderem von der IHK zu Neubrandenburg veranstaltet. An dem Treffen hat auch der Vizemarschall der Wojewodschaft Westpommern, Andrzej Jakubowski, teilgenommen.

Quelle: regierung-mv.d

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