(LNP) „Die CDU wird keine Politik mittragen, die das wissenschaftliche Niveau senkt und Qualifikationen entwertet.“ Das hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, zu einem von Bildungsminister Christoph Matschie geplanten Gesetzentwurf zum Studienzugang und zur Berufung von Nachwuchswissenschaftlern gesagt. „In den Gesetzgebungsgang kommt, was in der Koalition vereinbart ist“, erklärte Emde und riet dem Minister, das Gespräch mit dem Koalitionsarbeitskreis Bildung zu suchen, bevor er sich in der Öffentlichkeit auf eine Position festlegt.
Nach Meinung des Bildungspolitikers ist das Ziel, wissenschaftlichen Nachwuchs an Thüringen zu binden, grundsätzlich richtig. Am eingeschlagenen Weg hegt Emde jedoch Zweifel. „Es hat mit einer Bestenauswahl nicht mehr viel zu tun, wenn Lehrstühle nicht ausgeschrieben werden und auf Berufungsverfahren oder Habilitationen verzichtet wird“, merkte der bildungspolitische Sprecher an und signalisierte Gesprächsbedarf.
Für den Studienzugang ohne Abitur legt Emde Wert darauf, dass keine Abstriche am Niveau gemacht werden. „Es ist richtig und entspricht bisheriger Rechtslage und Praxis, hochqualifizierten Berufstätigen den Zugang zu den Hochschulen zu ebnen. Ohne diese Qualifikation geht es jedoch nicht“, stellte der Abgeordnete klar. Auch vom Masterstudium ohne vorausgehenden Bachelorabschluss ist er noch nicht überzeugt. „Es wäre schön, wenn Herr Matschie in so grundsätzlichen Fragen das Gespräch mit den Abgeordneten von CDU und SPD suchte, bevor er an die Öffentlichkeit geht“, schloss Emde.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
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