Startseite BundesländerMecklenburg-Vorpommern Zum Welttag des Wassers: Trinkwasser ist keine Handelsware

Zum Welttag des Wassers: Trinkwasser ist keine Handelsware

von Frank Baranowski
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(LNP) „Wasser und Zusammenarbeit“ lautet das Motto des Welt-wassertages 2013, der jährlich am 22. März begangen wird. Das Lebenselixier Wasser ist weltweit Lebensraum und Lebensmittel Nr. 1 für Mensch und Natur. Doch in vie-len Teilen der Welt ist Trinkwasser knapp. Mehr als ein Drittel der Menschheit hat keinen Zugang zu angemessener Sanitärversorgung. Darum haben die Vereinten Nationen den Zeitraum 2005 – 2015 zur internationalen Dekade „Water for life – Wasser für das Leben“ erklärt. Das Jahr 2013 soll auf die Herausforderungen der Wasserwirtschaft im Hinblick auf die steigende Nachfrage sowie den Fragen des Zugangs, der Verteilung und der Dienstleistungen rund um das Wasser aufmerksam machen.

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, unterstrich die hohe Güte des Grund- und Trinkwassers in Mecklenburg-Vorpommern: „Jeder Einwohner in M-V verbraucht im Schnitt 100 Liter am Tag. In ländlichen Gebieten sind es etwa 90 Liter – und dieses Wasser ist sauber und von bester Qualität.“ Entschieden wendet sich der Minister gegen eine Beschneidung der kommunalen Entscheidungshoheit bei der Wasserver- und Abwasserentsorgung durch die EU. Er fordert, dass die öffentliche Trinkwasserversorgung aus der geplanten Vergabe von Dienstleistungskonzessionen herausgenommen werden müsse. „Wenn es zu einer so genannten Liberalisierung kommt, werden sich auch zahlungskräftige Weltkonzerne um dieses Geschäftsfeld bemühen“, so der Minister. „Das geht oft genug an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger vorbei.“
Zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung in M-V wur-den von 1991 bis 2006 rund 280 Millionen Euro, davon 100 Millionen Fördergelder investiert. Damit wurden 27 Wasserwerke neu gebaut, 51 Wasserwerke erweitert und 1.270 km Leitungen neu verlegt.

Eine der bedeutendsten Maßnahmen mit den finanziell größten Konsequenzen für das Land war bislang die zent-rale Erschließung und materielle Ausstattung von Kläranlagen in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern, die bereits bis 2002 in M-V abgeschlossen werden konnten. Erheblich zugenommen haben in den vergangenen 5 Jahren die Investitionen in Kleinkläranlagen. Seit 1990 wurde in die Abwasserreinigung in M-V mehr als 2,3 Mrd. € investiert. Land, Bund und EU stellten von 1991 bis 2011 insgesamt rund 872 Millionen Euro an Zuwendungen für 2274 Einzelmaßnahmen der Abwasserbeseitigung zur Verfügung.

Derzeit werden im Bundesland 573 öffentliche Kläranlagen betrieben, wobei die größeren neben der mechanisch-biologischen Behandlung über Einrichtungen zur Nitrifikation, Denitrifikation und Phosphorelimination verfügen. Insgesamt werden bei ca. 90 Prozent der anfallenden Abwässer gezielt die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor verringert.
Ein weiterer Grund für die Verbesserung der Qualität des Wassers liege auch in der guten Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Gewässerschutz, so Dr. Backhaus. Bereits 2006 wurde eine Arbeitsgruppe „Diffuse Nährstoffe“ gegründet, die ein „Konzept zur Minderung der diffusen Nährstoffbelastungen von Oberflächengewässer und Grundwasser“ erarbeitete. Besonders grundwasserschonend ist der ökologische Landbau, bei dem Mecklenburg-Vorpommern mit 123.000 Hektar Fläche einen Spitzenplatz in Deutschland einnimmt.

Zu den ergänzenden Maßnahmen der europäischen Was-serrahmenrichtlinie WRRL zählen auch Studien und Pilot-projekte, Gewässerentwicklungs- und Sanierungsmaß-nahmen sowie Programme zur Beratung und Information. Seit Inkrafttreten der Richtlinie im Jahr 2000 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 100 Machbarkeitsstudien, Stu-dien und Untersuchungen, 26 Beratungsprojekte, 93 For-schungs- und Demonstrationsvorhaben, 30 Seensanierungen, 249 Renaturierungsprojekte an Fließgewässern sowie 228 Projekte zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit mit einer Gesamtinvestition von über 100 Mio. € begonnen oder umgesetzt.

Ministerium für Landwirtschaft,
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