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Kristina Kallert erhält Übersetzerstipendium des Freistaats Bayern

von Frank Baranowski
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(LNP) Das mit 6.000 Euro dotierte Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern für ein literarisches Übersetzungsprojekt geht in diesem Jahr an die Übersetzerin Kristina Kallert aus Regensburg für die Erstübersetzung des tschechischen Romans „Pole orná a válečná“, zu deutsch „Ackerland Schlachtfelder“, von Vladislav Vančura. Der Roman wird voraussichtlich im Herbst 2014 im Arco-Verlag erscheinen. Vladislav Vančura gilt vor allem aufgrund seiner bildreichen, expressionistisch-schöpferischen Sprache als der wichtigste tschechische Prosaist des 20. Jahrhunderts. Er gehörte zur politisch engagierten literarischen Prager Avantgarde der 1920er Jahre, wurde aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen und 1942 von den Nationalsozialisten erschossen. Der Roman „Pole orná a válečná“ widmet sich mit weitausgreifendem epischem Gestus dem Untergang des alten Mitteleuropa im Ersten Weltkrieg.
 
Die literarische Übersetzerin Kristina Kallert hat sich in vielfältiger Weise als Vermittlerin der tschechischen Literatur in Deutschland einen Namen gemacht. Sie hat nicht nur eine umfängliche Reihe von Übertragungen der tschechischen Klassiker vorgelegt, sondern setzt sich auch intensiv mit der zeitgenössischen Literatur Tschechiens auseinander. Kristina Kallert hat an einer Reihe von Austauschprojekten, insbesondere einschlägigen Übersetzerwerkstätten, teilgenommen und ist als Slawistin wissenschaftlich an der Universität Regensburg tätig.
 
Kunstminister Heubisch begrüßt es sehr, dass in diesem Jahr erstmals eine Übersetzung aus dem Tschechischen mit dem Stipendium des Freistaats ausgezeichnet wird: „Damit leistet das Stipendium einen Beitrag zur deutsch-tschechischen Verständigung.“ Die Fachjury zeigte sich beeindruckt von Kristina Kallerts „Ringen um eine Kunstsprache, die dem sprachlichen Schwierigkeitsgrad des vielschichtigen Originaltextes gerecht wird.“ Besonders zu würdigen seien auch die notwendigen Recherchen, die angesichts der stofflichen Komplexität unternommen werden müssten.
 
Das Stipendium wird am 1. Juli 2013 im Literaturhaus München verliehen.
 
Der Freistaat Bayern hat im Jahr 2009 ein mit 6.000 Euro dotiertes Arbeitsstipendium für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer eingerichtet, das seither jährlich vergeben wird. Das Stipendium soll es literarischen Übersetzerinnen und Übersetzern ermöglichen, sich einem bereits begonnenen Projekt ohne wirtschaftlich-materiellen Zwang zu widmen. Die Übersetzerförderung ist wichtiger Bestandteil der Literaturförderung in Bayern. Der Jury gehören derzeit die literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer Ragni Maria Gschwend, Annelore Nitschke und Frank Günther an.
 
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