Startseite BundesländerSachsen Martin Dulig, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zum 60. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953: 17. Juni: Meilenstein der deutschen Freiheitsgeschichte

Martin Dulig, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zum 60. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953: 17. Juni: Meilenstein der deutschen Freiheitsgeschichte

von Frank Baranowski
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(LNP) „Der 17. Juni 1953 war ein herausragendes Ereignis in der deutschen Freiheitsgeschichte. Er war ein Meilenstein der ostdeutschen Demokratiebewegung, die schließlich in der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 und in der Wiedervereinigung im Oktober 1990 mündete. Was als Protestaktion von Arbeiterinnen und Arbeitern gegen schärfere Arbeitsnormen begann, entwickelte sich schnell zu einer eindrucksvollen Demonstration für Demokratie und Freiheit.

Häufig liegt in der Rückschau der Fokus auf den Geschehnissen in Ostberlin. Dabei ergriffen die Proteste das ganze Land. In Sachsen kam es in zahlreichen Städten und Gemeinden zu Arbeitsniederlegungen und Streiks. Mit Forderungen nach einem besseren Leben, dem Rücktritt der Regierung, freien und geheimen Wahlen sowie nach Freilassung von politischen Gefangenen, versammelten sich zehntausende Menschen unter anderem in den Stadtzentren von Görlitz, Leipzig, Dresden und Niesky. In Görlitz konnte sogar der Oberbürgermeister seines Amtes enthoben und eine neue Stadtverwaltung konstituiert werden. Zahlreiche Gebäude der SED, der FDJ sowie der Staatssicherheit wurden gestürmt und besetzt. Auch die Verhängung des Ausnahmezustandes konnte die Menschen nicht davon abhalten, für ein freies Leben zu kämpfen.  Erst der  Einsatz sowjetischer Panzer schlug den Volksaufstand gewaltsam nieder. In Leipzig und Delitzsch kam es zu Todesopfern; in ganz Sachsen gab es zahlreiche Verletzte.

Die SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag gedenkt den unzähligen Menschen, die an diesem Tag auf die Straße gegangen sind und dafür mit ihrem Leben, ihrer körperlichen Unversehrtheit oder ihrer Freiheit bezahlen mussten. Auch 60 Jahre später wird deutlich, dass Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit nicht selbstverständlich sind, sondern immer wieder neu erstritten werden müssen. Daher muss die Erinnerung an den 17. Juni 1953 und das SED-Unrecht wachgehalten werden. Dafür setzen sich zahlreiche Aufarbeitungsinitiativen, wie z.B. die Runde Ecke in Leipzig, ein. Für eine erfolgreiche Arbeit benötigen diese Einrichtungen jedoch eine solide und dauerhafte Finanzierung. Diese muss die sächsische Staatsregierung sicherstellen, damit die Verbrechen der kommunistischen Gewaltherrschaft nicht in Vergessenheit geraten.“

Arne Grimm
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Pressesprecher
SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: 0351/493 5706
Fax:  0351/493 5456
www.spd-fraktion-sachsen.de

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