Startseite BundesländerRheinland-Pfalz ACDL: Vertretungslehrer – nun braucht man sie wieder

ACDL: Vertretungslehrer – nun braucht man sie wieder

von Frank Baranowski
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(LNP) Mit dem neuen Schuljahr beginnen in Rheinland-Pfalz für viele Lehrerinnen und Lehrer auch wieder neue Vertretungsverträge. „Fehlende Planstellen an den Schulen des Landes werden mit befristeten Verträgen aufgefangen“, betont der Vorsitzende des Arbeitskreises Christlich-Demokratischer Lehrerinnen und Lehrer (ACDL) Rheinland-Pfalz, Dr. Markus Reinbold. Nachdem zahlreiche Fachkräfte die Sommerferien ohne Lohn auskommen mussten, sollen sie zum Schulstart mit voller Motivation an ihre Arbeit gehen.
 
„Bis kurz vor Ende der Ferien hatte ich noch keine Information darüber, ob und in welchem Umfang ich auch im neuen Schuljahr beschäftigt werde“, berichtet eine Vertretungslehrkraft, die aus verständlichen Gründen anonym bleiben möchte. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit wies für Rheinland-Pfalz einen merklichen Anstieg arbeitslos gemeldeter Lehrkräfte für die Sommermonate nach. „Psychischer Druck und Existenzängste sind das Ergebnis andauernder Planungsunsicherheit, die sich auch auf die alltägliche Arbeit in der Schulgemeinschaft übertragen“, so Reinbold weiter.
 
Die CDU-Bildungspolitiker in Rheinland-Pfalz fordern seit geraumer Zeit einen festen Vertretungslehrerpool, mit dem die unwürdige Behandlung kurzfristig beschäftigter Lehrkräfte vermieden werden könnte.
 
„Wer Mindestlöhne und gleichen Lohn für gleiche Arbeit in Unternehmen fordert, zugleich aber zahlreiche Vertretungslehrkräfte als Verfügungsmasse behandelt und sie nach Belieben zu beschämenden Konditionen beschäftigt, ist unglaubwürdig. Ihnen in den Sommerferien kein Gehalt zu bezahlen, hat mit sozialer Gerechtigkeit nichts zu tun, viel aber mit dem Stopfen großteils selbst verschuldeter Finanzlöcher“, kritisiert Reinbold.
 
Eine weitere Baustelle ist die von 24 auf 18 Monate verkürzte Referendarausbildung der zukünftigen Gymnasiallehrer. „Wir werden genau beobachten, welche Mehrbelastungen der sofortige eigenverantwortliche Unterricht verursacht, der den Referendarinnen und Referendaren aufgebürdet wird – nicht zuletzt für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort, die zusätzliche Betreuungsaufgaben übernehmen müssen“, so Reinbold. Im zweiten Ausbildungshalbjahr erhöht sich die Unterrichtsverpflichtung dann auf zehn Stunden, häufige Lehrerwechsel sind also vorprogrammiert. Soll auch hier unter dem Deckmantel der Reform an der Bildung unserer Kinder gespart werden? Der Wegfall der benoteten Lehrproben und der zweiten Staatsexamensarbeit lassen aufhorchen. Wohin treibt die Lehrerausbildung in Rheinland-Pfalz unter Rot-Grün?

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