(LNP) Nach Ansicht der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN muss der Landtag ein deutliches Zeichen gegen die bekannt gewordene Missstände bei Amazon setzen. Bei Amazon in Bad Hersfeld wurden Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter unter Vortäuschung falscher Tatsachen ins Land geholt, ihre Situation ausgenutzt und sie überdies auch noch von Angestellten eines Sicherheitsdienstes mit rechtsextremem Einschlag überwacht und drangsaliert. „Diese Vorgänge sind unerträglich. Wir müssen deutlich machen, dass wir solche Arbeitsbedingungen nirgendwo in Hessen dulden“, so Marcus Bocklet, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN.
Am Fall „Amazon“ werde auch deutlich, dass eine Verbesserung der Bedingungen für Beschäftigte in der Zeitarbeit und die Verhinderung von Missbrauch durch Unternehmen längst überfällig ist. „Der Arbeitsmarkt heute verlangt mehr denn je von den Beschäftigten Risikobereitschaft, Mobilität und Flexibilität. Dies gilt in besonderem Maße für die Zeitarbeit. Sie war ein wichtiges Instrument für Unternehmen, um Auftragsspitzen abzufangen und kurzfristige Ausfälle von Beschäftigten kompensieren zu können. Dies ist inzwischen nicht mehr der Fall. Es häufen sich die Fälle, in denen Stammbelegschaften durch Leiharbeiter ersetzt werden. Zudem wird sie zum Zweck des Lohndumpings und zur Senkung anderer Standards missbraucht. Deshalb müssen klar verbesserte Regelungen für die Zeitarbeit eingeführt werden. Dazu gehört, dass für Zeitarbeitnehmer nach einer Probezeit gleicher Lohn und gleicher Rechte eingeräumt werden. So sollen Leiharbeiter nach drei Monaten Betriebszugehörigkeit die gleichen Rechte erhalten wie die Stammbelegschaft.“
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