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Antikriegstag 2012: Am Vorabend neuer Kriege / Mahn- und Gedenkfeier in Stukenbrock

(LNP) Am kommenden Samstag, dem 1. September, ist der internationale Antikriegstag. Auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof in Stukenbrock wird der 65.000 Menschen gedacht, die hier im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden. Vor 45 Jahren lud der Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e.V. zur ersten Mahn- und Gedenkfeier in Stukenbrock ein. Damals konnten sich nur die Wenigsten vorstellen, dass Krieg für die NATO, die EU und für Deutschland wieder Mittel der politischen Auseinandersetzung wird. Die Mahnung von Stukenbrock scheint heute wichtiger denn je: „Und sorget Ihr, die Ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibt, Frieden zwischen den Menschen, Frieden zwischen den Völkern“.

Was aber ist der Frieden wert, wenn es um strategische und ökonomische Interessen geht? Zwischen Libyen und dem Iran lagern über 60 % der bekannten Erdölreserven. Die USA und ihre Verbündeten riskieren dafür einen Flächenbrand bis hin zu einem Konflikt mit China und Russland. Das Gefasel von Menschenrechten und Demokratie ist pure Heuchelei. Weder die Regierungen in Saudi-Arabien noch in Katar, der Türkei oder Israel achten Menschenrechte und Völkerrecht. Wie einst Saddam Hussein, Muammar al-Gaddafi und die Taliban sind sie aber willkommen als Abnehmer von Kriegsgerät, als Bollwerk gegen Flüchtlinge oder als Verbündete gegen gemeinsame Feinde. Wer nicht mehr spurt, wird zum „Schurkenstaat“ erklärt. Neuestes Beispiel ist Syrien. Dort tobt ein Stellvertreterkrieg. Saudi-Arabien, Katar, Türkei, Frankreich, Großbritannien, die USA und andere heizen ethnische und religiöse Konflikte an. Lediglich die linke, demokratische Opposition in Syrien lehnt grundsätzlich Gewalt, äußere Einmischung und religiöse Aufsplitterung des Landes ab. Aber sie hat kaum eine Chance. Denn fällt Syrien, ist der Weg frei zum Krieg gegen den Iran. Weitere Militärinterventionen würden die Region in ein großflächiges Schlachtfeld verwandeln mit unabsehbaren Folgen für die Menschen in Syrien, im Iran, in Israel, in Palästina und anderswo. Schon das Politiker-Gerede über die Opportunität einer Militärintervention ist mit dem Völkerrecht unvereinbar: Nach Artikel 2 der UN-Charta ist jede Androhung oder Anwendung von Gewalt in den zwischenstaatlichen Beziehungen strikt verboten. Grund genug um nicht nur am Antikriegstag auf die Straße zu gehen!

Die Mahn- und Gedenkfeier in Stukenbrock beginnt um 15 Uhr. Die Gedenkansprache hält in diesem Jahr der DGB-Vorsitzende Michael Sommer. Im Anschluss an die Gedenkfeier gibt es am Infostand der Linken Gelegenheit zum Gespräch mit Inge Höger, Bundestagsabgeordnete der Linken und Mitglied im Verteidigungsausschuss.

Michael Pusch, DIE LINKE. Kreisverband Gütersloh
05423-4740952
info@die-linke-guetersloh.de

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