Startseite BundesländerHessen Arbeitskreis „Wissenschaft und Kunst“ vor Ort / Rolf Müller: „Bildung, Forschung und Entwicklung haben im Chancenland Hessen Vorfahrt“

Arbeitskreis „Wissenschaft und Kunst“ vor Ort / Rolf Müller: „Bildung, Forschung und Entwicklung haben im Chancenland Hessen Vorfahrt“

von Frank Baranowski
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(LNP) Als „informativ und aufschlussreich“ bewertete der Wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Rolf Müller, die gestern abgeschlossene Sommerbereisung des Arbeitskreises Wissenschaft und Kunst der Fraktion: „Forschung und Wissenschaft, Innovationen, der Transfer von Ideen in die Unternehmen sind zentrale Voraussetzungen für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze in unserem Land. Wir setzen daher klare Signale für Forschung und Wissenschaft. Dass Hessen heute in wichtigen Zukunftstechnologien wie der Bio- und Medizinforschung, der Energie- und Mobilitätsforschung sowie der IT-Forschung zu den führenden Ländern zählt, ist auch Ergebnis einer konsequenten Forschungspolitik der CDU-geführten Landesregierung mit dem Forschungsförderprogramm LOEWE im Umfang von 410 Millionen Euro an der Spitze. Allein dies beweist: Bildung, Forschung und Entwicklung haben im Chancenland Hessen unter der CDU Vorfahrt!“ Dies hätten auch die unterschiedlichen Begegnungen im Rahmen der Reise deutlich werden lassen.

In Gelnhausen informierten sich die Mitglieder des Arbeitskreises über die Arbeit der Außenstelle der Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, die sich mit Fragen der Gewässerökologie und der Naturschutzgenetik beschäftigt. Deren Leiter, Professor Dr. Peter Haase, erläuterte die Erforschung von Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Vielfalt von Lebensformen und die Renaturierung von Fließgewässern vor dem Hintergrund der Wasserrahmenrichtlinie. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Erfassung der genetischen Struktur und Verbreitung von bedrohten Tierarten.

Unter Leitung von Prof. Dr. Rudolf Stauber beschäftigt sich in Hanau die Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS) mit der langfristigen Sicherung der Rohstoffversorgung der Industrie durch die Entwicklung von alternativen Techniken sowie Ersatz und Recycling. Müller machte im Gespräch deutlich: „Gerade mit der Verwendung von sog. „Seltenen Erden“ in modernen Industrieprodukten sind vielfältige Herausforderungen verbunden, die von der Gewinnung über den Einsatz bis hin zur Rückgewinnung reichen. Unser Ziel ist es, zu diesen zentralen Fragekomplexen ein eigenständiges Fraunhofer-Institut in Hanau anzusiedeln. Hierfür stellt das Land Hessen eine Anschubfinanzierung in Höhe von 24 Millionen Euro über einen Zeitraum von 5 Jahren sowie eine Finanzierung des anschließenden Institutsneubaus in Höhe von 14,7 Millionen Euro bereit. Damit wird außeruniversitäre Spitzenforschung in Hessen nachhaltig gestärkt.“

Im Rahmen eines Besuches des Staatsparkes Wilhelmsbad in Hanau ließ sich der Arbeitskreis den bisherigen Stand der Sanierungsarbeiten an der historischen Parkanlage erläutern. Die Bade- und Parkanlage Wilhelmsbad wurde ab 1777 auf Befehl des von 1764 bis 1785 in Hanau residierenden Erbprinzen und regierenden Grafen von Hanau, des späteren Wilhelm IX. von Hessen-Kassel (1743-1821), errichtet und ist sanierungsbedürftig: „Hier zeigt sich, dass Hessen auch ein Kulturland mit eindrucksvollen Schätzen ist. Kultur schafft Identität und prägt das Bewusstsein der Menschen. Wir sehen daher die Bewahrung für und Weitergabe des kulturellen Erbes unseres Landes an kommende Generationen als zentrale Aufgabe unserer Politik an. Deshalb ist es richtig, dass bislang 10 Millionen Euro in den Erhalt des Arkadenbaues investiert und er wieder einer öffentlichen Nutzung zugänglich gemacht werden konnte.“ Dies gelte auch hinsichtlich der weiteren Sanierungsaufgaben, von denen sich die Arbeitskreismitglieder einen Eindruck machen konnten.

In Marburg stand die Arbeit des LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms LOEWE“, machte Müller deutlich, „wird das Zentrum von 2010 bis 2015 mit insgesamt rund 42 Millionen Euro vom Land unterstützt. Damit geben wir der vernetzten Forschung in diesem Bereich einen starken Wachstumsimpuls und stärken die Attraktivität der Universität Marburg in diesem spannenden Zukunftsfeld.“ Das Team rund um Prof. Dr. Bruno Eckhardt erläuterte die Aufgabenstellung der Forscher und lobte die Schaffung geeigneter Grundlage im Rahmen des Landesforschungsförderprogrammes LOEWE. Das LOEWE-Zentrum führe synthetische und analytische Forschungsansätze zusammen, um die Funktionsweise mikrobieller Zellen und ihrer Bestandteilen besser zu verstehen. Auf Basis dessen strebt SYNMIKRO andererseits an, Mikroorganismen synthetisch herzustellen und sie dabei mit maßgeschneiderten Eigenschaften auszustatten. Mögliche Anwendungsbereiche sind zum Beispiel die Entwicklung neuer Arzneimittel und Feinchemikalien.

Im Anschluss erläuterte die Leiterin der Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft, Dr. Irmgard Christa Becker, dem Arbeitskreis die Aufgabenstellung ihres Institutes im Rahmen der Archivausbildung für eine Vielzahl von Einrichtung bundesweit. Insbesondere die Herausforderungen durch eine zunehmende Digitalisierung von Dokumenten, zum Beispiel als E-Mail, wurde eingehend diskutiert: „Archive gewährleisten gleichzeitig die Glaubwürdigkeit und Vollständigkeit des von ihnen aufbewahrten Archivguts und tragen Sorge dafür, dass zum Beispiel das Handeln der Verwaltung über lange Zeiträume hinweg nachvollziehbar bleibt. Mit dem neuen Archivgesetz haben wir nicht nur die Stellung der Archivschule hervorgehoben, sondern auch das hessische Archivrecht an die neuen technischen Anforderungen und Entwicklungen, zum Beispiel im Bereich digitaler Dokumente, angepasst und zukunftssicher ausgerichtet“, erläuterte Müller die aktuelle Entwicklung.

In Gießen schließlich ließen sich die Mitglieder des CDU-Arbeitskreises für Wissenschaft und Kunst die Funktionsweise und Aufgabenstellung des erst kürzlich in Betrieb genommenen neuen 3-Tesla-Magnetresonanztomographen durch den geschäftsführenden Direktor Prof. Dr. Rudolf Stark sowie den Vizepräsidenten für Studium & Lehre der Universität Gießen, Prof. Dr. Adriaan Dorresteijn, erläutern. Mit dieser Technologie könne schneller und mit deutlich erhöhter räumlicher Auflösung die neuronale Aktivität des Gehirns gemessen werden. Dies werde am „Bender Institute of Neuroimaging (BION)“ vorzugsweise für Forschungen zu den Gehirnaktivitäten genutzt und biete eine einmalige Bandbreite an Experimentiermöglichkeiten, um ihm „beim Arbeiten zusehen zu können“.

„Im Rahmen der Forschungspolitik in Hessen haben diese Institutionen ihre Profile und Ausrichtungen deutlich schärfen können. In den LOEWE-Zentren und -Schwerpunkten sind mittlerweile zusätzlich rund 1.700 Personen tätig, unter anderem 49 Professuren und ca. 200 Stipendiaten. Die SPD steht auch in der Forschungsförderung für Dirigismus, Zentralismus und staatliche Detailsteuerung. Wir müssen jedoch gerade in wirtschaftlich wieder schwieriger werdenden Zeiten auf freie Forschung und Innovation setzen, um das Chancenland Hessen innovationsfähig zu erhalten und zukunftsfest zu machen. Das LOEWE-Programm wird daher auch über 2014 hinweg ein zentraler Bestandteil der hessischen Forschungspolitik sein“, so Müller abschließend.

Christoph Weirich, Pressesprecher
Katrin Schäfer, Stellvertretende Pressesprecherin
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