Startseite BundesländerHessen Äußerungen von Hans-Jürgen Irmer (CDU) – GRÜNE: Der Fundamentalist beim islamischen Religionsunterricht ist die Hessen-CDU

Äußerungen von Hans-Jürgen Irmer (CDU) – GRÜNE: Der Fundamentalist beim islamischen Religionsunterricht ist die Hessen-CDU

von Frank Baranowski
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(LNP) Mit Unverständnis und Empörung reagiert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf die neuesten Verbalentgleisungen des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der hessischen CDU, Hans-Jürgen Irmer. Dieser schreibt in der von ihm selbst herausgegebenen Zeitung „Wetzlar Kurier“, dass die bewusste Täuschung Andersdenkender zum „Wesen des Islam“ gehöre und die Organisation DITIB kein geeigneter Partner für den islamischen Religionsunterricht sei. „Dabei ist ein Gutachten der Landesregierung vor kurzem zum exakt gegenteiligen Ergebnis gekommen. Wer wie Herr Irmer und mit ihm die Hessen-CDU wissenschaftliche Ergebnisse ignoriert und seinen eigenen Irrglauben zum Maß der Dinge erklärt, ist in der Frage des islamischen Religionsunterrichts der eigentliche Fundamentalist“, erklärt der parlamentarische Geschäftsführer von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Mathias Wagner. Die GRÜNEN fordern die Landesregierung dazu auf, sich schnell und unmissverständlich von Irmers Aussagen zu distanzieren.

Die Äußerungen Irmers machten überdeutlich, dass die Hessen-CDU islamischen Religionsunterricht nicht wolle und auch weiterhin gegen jede Vernunft und auch gegen die Verfassung versuche, die Einführung zu verhindern. „Wer wirklich etwas gegen religiösen Fundamentalismus tun will, der muss die Kinder und Jugendliche aus den selbsternannten Koranschulen in Hinterhöfen herausholen. Das gelingt am besten durch ordentlichen Religionsunterricht an unseren Schulen. Im Übrigen ist das Angebot von Religionsunterricht – gleich für welche Religion – kein Gnadenakt von Politkern, sondern ein Rechtsanspruch, der sich unmittelbar aus unserer Verfassung ergibt“.

Darüber hinaus sei es blanker Unsinn und darüber hinaus schlicht unverschämt gegenüber den in Deutschland lebenden Muslimen, dass Irmer behaupte, die bewusste Täuschung Andersdenkender gehöre zum Wesen des Islam. „Es ist wohl eher so, dass die bewusste Täuschung vor allem zu den Methoden der hessischen CDU gehört. Wie sonst ist zu erklären, dass Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sich mit dem Koalitionspartner von der FDP auf die Einführung eines islamischen Religionsunterricht verständigt, während Mitglieder des eigenen Fraktionsvorstandes offensichtlich in genau gegenteiliger Mission unterwegs sind? Dabei wäre gerade der islamische Religionsuntereicht ein geeignetes Mittel, um die Indoktrination junger Menschen mit fundamentalistischen Positionen zu verhindern. So aber leistet im Ergebnis ein Fundamentalist den anderen Fundamentalisten Vorschub. Wir sind gespannt, ob der angebliche Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) erneut zu den Entgleisungen von Herrn Irmer schweigen wird.“

Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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