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Backhaus: Einsatz von Pflanzenschutz mit Sachverstand und Augenmaß nötig

(LNP) Auf der Landtagsitzung mahnte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz die Diskussion um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft aber auch im eigenen Garten sachlich zu führen. „Man darf eines nicht vergessen: ohne den gezielten, auf das notwendige Maß beschränkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist ein ausreichender Schutz vor Schadorganismen und die Erhaltung der Pflanzengesundheit nicht möglich. Es geht hier also auch um die Sicherung des Erntegutes in der Landwirtschaft – zugespitzt: um unser täglich Brot. Das heißt aber auch, dass regelmäßig die Risiken von Pflanzenschutzmitteln neu bewertet werden müssen. Dazu zählt natürlich auch der Wirkstoff Glyphosat“, führte der Minister aus. Das bedeutet, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse bzw. auch präzisere Untersuchungsmethoden fortlaufend in die Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln einbezogen werden müssen.

In der Diskussion um das Verbot bzw. die Einschränkung von Pflanzenschutzmitteln darf nicht vergessen werden, dass als Mitglied der EU die europäische Gesetzgebung gilt und das Pflanzenschutzrecht EU-weit harmonisiert wurde. Das heißt, Zulassungen bzw. auch Verbote gelten in allen Mitgliedstaaten gleichermaßen. Derzeit wird eine Neubewertung des Wirkstoffes Glyphosat auf EU-Ebene vorgenommen. Diese soll bis 2015 abgeschlossen sein. „Ich habe auf der Agrarministerkonferenz mit den Ministern von Bündnis 90/Die Grünen zusammen erklärt, dass das Bewertungsverfahren zu beschleunigen und damit zu zeitnahen Ergebnissen beitragen soll. Mein klares Ziel ist es, die auf wissenschaftlicher Grundlage basierende Neubewertung auf EU-Ebene schnell zum Abschluss zu bringen“, erklärte Dr. Backhaus.

Wenn im Alleingang die Abgabe in Deutschland verboten werden sollte, ist davon auszugehen, dass auf glyphosathaltige Mittel aus den Nachbarländern zurückgegriffen wird. Es gilt daher, andere Wege zu finden, die Anwendung von Herbiziden einzuschränken. Es sollte vielmehr größeren Wert auf noch bessere Aufklärung über Nutzen, Risiken und die richtige Anwendung der Pflanzenschutzmittel gelegt werden. Der verantwortliche Umgang mit der Umwelt zugunsten der nachfolgenden Generationen muss noch stärker in das Blickfeld gerückt werden. „Ich werde mich auf Bundes- und EU-Ebene auch weiterhin für einen verbesserten Umwelt- und Gewässerschutz einsetzen. Langfristig betrachtet wird dieser Weg erfolgreicher sein als auf Landesebene Schnellschüsse abzugeben, auch wenn sie noch so gut gemeint sind“, hob der Minister hervor.

Constantin Marquardt
Pressesprecher
Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Tel:  +49385 588 6003
Fax:  +49385 588 6026
Mail: c.marquardt@lu.mv-regierung.de

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