(LNP) Landtagspräsidentin Barbara Stamm fordert jetzt die Frauenquote für die Wirtschaft. „Bisher war ich da immer noch sehr zurückhaltend, aber jetzt ist das Maß voll“, reagiert die Politikerin auf eine ganzseitige Anzeige heute in der Süddeutschen Zeitung. In einem Inserat, das für das „Führungskräftetreffen Wirtschaft 2012“ wirbt, sind Fotos von 34 Persönlichkeiten aus der Wirtschaft abgebildet – 30 Männer und vier Frauen. Diese diskutieren im November 2012 in Berlin über das Thema „Das neue Europa in einer neuen Weltwirtschaft.“ Diese Besetzung genüge nicht dem Anspruch, den ein Zukunftskongress erfüllen müsse, sei keine gute Voraussetzung für ein „neues Europa in einer neuen Weltwirtschaft“, betont Barbara Stamm. Schließlich seien in Europa schon jetzt 52,6 Prozent der Bevölkerung weiblich. Bei 60 Prozent der Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an deutschen Hochschulen handle es sich um Frauen, die man angesichts der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels dringend brauchen werde. Für Barbara Stamm ist deshalb klar: „Es ist Zeit für eine Quote auch in der Wirtschaft.“ – Die Politikerin hatte sich lange auch gegen eine Frauenquote in der Politik gewehrt, weil sie überzeugt war, dass es Frauen aus eigener Kraft nach oben schaffen können. Die Erfahrung habe ihr aber gezeigt: Mit freiwilligen Lösungen gibt es keine wirklichen Fortschritte, so dass sie von einer überzeugten Quotengegnerin zu einer genauso überzeugten Quotenbefürworterin geworden ist – jetzt auch in der Wirtschaft.
Heidi Wolf
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