(LNP) Die diesjährigen Bayerischen Kunstförderpreisträger in der Sparte Literatur stehen fest. Die mit je 5.000 Euro dotierten Preise gehen an Christian Lorenz Müller für seinen Debütroman „Wilde Jagd“ und an Elias Wagner für sein Erstlingswerk „Vom Liebesleben der Mondvögel“. Lydia Daher wird für ihr lyrisches Werk ausgezeichnet.
„Die Kunstförderpreise des Freistaats Bayern in der Sparte Literatur gehen in diesem Jahr an Schriftstellerpersönlichkeiten, die sich durch besondere künstlerische Eigenständigkeit auszeichnen“, sagte Kunstminister Wolfgang Heubisch zu den Vorschlägen der unabhängigen Jury. „Die beiden Autoren Elias Wagner und Christian Lorenz Müller haben Romandebüts vorgelegt, die in markanter Weise vom Mainstream abweichen. Lydia Daher geht seit Jahren einen eigenen Weg, der Wortkunst und Musik verbindet.“
Lydia Daher, 1980 in Berlin geboren, lebt als Autorin und Musikerin in Augsburg. Sie leitet Schreibwerkstätten und ist als Kuratorin tätig. Ihre Texte wurden in Anthologien, Zeitschriften und Schulbüchern veröffentlicht und mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ihr Gedichtband „Insgesamt so, diese Welt“ im Verlag Voland & Quist und das Musik-Album „Flüchtige Bürger“. Die Autorin hat sich in der deutschsprachigen Literaturszene einen Namen als performative Wortkünstlerin, Songwriterin und Literaturvermittlerin gemacht, die besonders ein junges Publikum mit ihrer Bühnenpräsenz begeistern kann. Das gilt auch für ihre Songs, die sie auf mehreren CDs publiziert hat. Lydia Daher hat ihren unverkennbar eigenen melancholisch-rauen Ton gefunden.
Elias Wagner wurde 1987 in München geboren und wuchs am Starnberger See auf. Er studiert in München Medizin. Sein bei Hoffmann und Campe veröffentlichtes Romandebüt „Vom Liebesleben der Mondvögel“ verschreibt sich keiner literarischen Mode. Die Geschichte vom Horror und Zauber der Pubertät eines eigenbrötlerischen Jugendlichen entfaltet sich in den Sommerferien am Starnberger See im Erleben der ersten großen Liebe, die in einem wahren Bilderrausch beschrieben wird, aber auch durch die Erfahrung des Todes und der Offenbarung eines Familiengeheimnisses. Seine Eigentümlichkeit gewinnt der Roman durch den poetischen Blick des Ich-Erzählers, dessen Weltwahrnehmung durch ein geradezu leidenschaftliches Interesse für Insekten geprägt ist.
Christian Lorenz Müller wurde 1972 im bayerischen Rosenheim geboren. Er ist gelernter Trompetenmacher, der seine beruflichen Gesellen- und literarischen Lehrjahre in St. Gallen, Linz und München verbrachte. Er hat bereits eine Reihe von Stipendien erhalten und an zwei textwerk-Seminaren am Literaturhaus München und an einer Lyrik-Werkstatt des Lyrik-Kabinetts München teilgenommen. „Wilde Jagd“, erschienen bei Hoffmann und Campe, ist sein erster Roman. In seinem Debüt zeigt der Autor den ländlichen Raum in Bayern im Umbruch und greift auf Muster des Dorfromans und naturalistische Erzählweisen zurück. Der Roman überzeugte die Jury besonders durch seine präzise beobachteten und gleichzeitig poetisch verdichteten Milieuschilderungen. In der Sensibilität der Beschreibungen und dem feinen Blick für Mentalitäten zeige sich das besondere Talent des Autors.
Bayerischer Kunstförderpreis
Der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte Literatur soll begabte Nachwuchsautoren und ‑autorinnen auf ihrem eingeschlagenen Weg bestärken und sie zur weiteren schriftstellerischen Entwicklung ermutigen. Die Preisträger müssen durch literarische Veröffentlichungen hervorgetreten sein, in Bayern wohnen und dürfen höchstens 40 Jahre alt sein. Kunstminister Wolfgang Heubisch wird alle Bayerischen Kunstförderpreise, die auch in den Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst sowie Musik und Tanz verliehen werden, am 28. November 2012 in der Hochschule für Fernsehen und Film überreichen.
Die bereits bekanntgegebenen Preisträgerinnen und Preisträger in der Sparte Bildende Kunst finden Sie unter: http://www.stmwfk.bayern.de/Presse/PressemeldungenDetail.aspx?NewsID=2528
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