(LNP) München – Der vom früheren Landwirtschaftsminister Dr. Hans Eisenmann eingeschlagene „Bayerische Weg“ in der Agrarpolitik ist laut Agrarminister Helmut Brunner auch heute noch aktuell und bleibt ein Auftrag für die Zukunft. „Eisenmann hat vor mehr als einem Viertel Jahrhundert Agrarpolitik als Gesellschaftspolitik begründet“, sagte Brunner in München bei einer Konferenz zum 25. Todestag des Agrarpolitikers. Dieser ganzheitliche Ansatz habe entscheidend dazu beigetragen, die Attraktivität der Kulturlandschaften und die Wettbewerbsfähigkeit bäuerlicher Strukturen in Bayern zu erhalten. Nicht ohne Grund stehe heute jeder dritte Bauernhof Deutschlands im Freistaat. „Wir werden den Bayerischen Weg konsequent weitergehen“, sagte Brunner. Mehr denn je komme es darauf an, Landwirtschaft und Agrarpolitik in gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge zu stellen und noch besser zu erklären. Es sei heute unverzichtbar, grundlegende Entscheidungen frühzeitig mit gesellschaftlich relevanten Gruppen vorzubereiten und wenn möglich Kompromisse auszuloten. Denn, so der Minister: „Nur so erreichen wir dauerhaft tragfähige Lösungen, die sich auch rasch umsetzen lassen.“ Leitbild bayerischer Agrarpolitik ist laut Brunner eine flächendeckende, multifunktionale, nachhaltige und bäuerlich geprägte Landwirtschaft. Tragende Elemente dieses Leitbilds seien das Selbstbestimmungsrecht der bäuerlichen Familien über ihr Eigentum und daraus abgeleitet der Grundsatz „Freiwilligkeit vor Ordnungsrecht“.
Dr. Hans Eisenmann vor von 1969 bis zu seinem Tod 1987 bayerischer Landwirtschaftsminister. Den „Bayerischen Weg“ hatte er als Gegenentwurf zum sogenannten Mansholt-Plan entworfen, mit dem der damalige EG-Agrarkommissar die Agrarstruktur in Europa planwirtschaftlich ausrichten wollte. Die Grundsätze des Bayerischen Wegs waren 1970 gesetzlich verankert worden. Ziel war unter anderem, Strukturbrüche zu verhindern und den Strukturwandel in der Landwirtschaft sozial verträglich zu gestalten.
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