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19. Oktober 2024
Bayern

Bayerns Universitäten: Keine Abhängigkeit von Drittmitteln

Dr. Sepp Dürr kritisiert sinkenden Landesanteil an Hochschulfinanzierung

„Freiheit der Forschung zunehmend in Gefahr“

(LNP) Bayerns Universitäten werden zu einem immer geringeren Anteil aus Landesmitteln finanziert. Stattdessen stammen Forschungsmittel immer häufiger von privaten Geld- und Auftraggebern. „Damit wächst zwangsläufig auch der Einfluss der Unternehmen auf die Forschung und möglicherweise auch auf deren Ergebnisse“, kritisiert Dr. Sepp Dürr, forschungspolitischer Sprecher der Landtagsgrünen.

Besorgniserregend ist für ihn, dass auch an den beiden Münchner Elite-Universitäten TU und LMU die Drittmittelanteile zuletzt drastisch angestiegen sind. „Man kann sich leicht vorstellen, wer die relevanten Forschungsthemen setzt, wenn – wie bei der Technischen Universität München – nur noch 54 Prozent des Gesamtetats aus Landesmitteln bestritten wird“, so Sepp Dürr. Zudem provoziere der Kampf um private Mittel für die Auftragsforschung einen Wettbewerbsdruck unter den neun bayerischen Universitäten. „Wenn am Ende der Zwang zur ökonomischen Verwertbarkeit von Forschung und Forschungsergebnissen im Vordergrund steht“, so Sepp Dürr, „ist die Freiheit der Forschung per se in Gefahr. Dann stellen nicht mehr die Wissenschaftler die relevanten Fragen, sondern die Geldgeber.“ Insgesamt stieg der Anteil der Drittmittel am Etat der bayerischen Universitäten in den vergangenen elf Jahren von 18,1 Prozent (2000) auf 32,9 % im Jahr 2011.

Die Landtagsgrünen fordern deshalb für die kommenden Haushaltsjahre „eine klare Trendumkehr bei der Hochschulfinanzierung“. Sepp Dürr: „Der Freistaat muss die Unabhängigkeit der Forschung durch eine verlässliche Grundfinanzierung gewährleisten und ausbauen. Nur so ist wissenschaftliche Qualität auf Dauer gesichert.“

Eine zusammenfassende Übersicht zur Anfrage der Landtagsgrünen/Antwort der Staatsregierung fügen wir Ihnen im Anhang bei; für Interviews/Rückfragen steht Ihnen Dr. Sepp Dürr gerne zur Verfügung (Kontakt über die Pressestelle). Die komplette Antwort der Staatsregierung ist ebenfalls auf Rückfrage in der Pressestelle erhältlich.

Holger Laschka,
Pressesprecher
Tel.  089/4126-2734, -2736, -2684
Fax  089/4126-1762
Maximilianeum, 81627 München
E-Mail: presse@gruene-fraktion-bayern.de
Internet: www.gruene-fraktion-bayern.de

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