Startseite BundesländerSachsen Besier: Chemnitzer Studierende bekennen sich klar zum Semesterticket / Staatsregierung muss Garantie einlösen

Besier: Chemnitzer Studierende bekennen sich klar zum Semesterticket / Staatsregierung muss Garantie einlösen

von Frank Baranowski
0 Kommentare

(LNP) Zur Mobilitäts- und Sozialumfrage 2012 des Studentinnenrates der Technischen Universität Chemnitz erklärt der wissenschafts- und hochschulpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Gerhard Besier:

Die Befragungsergebnisse sind eine klare Handlungsaufforderung an die Staatsregierung. Sie belegen zum einen den Bedeutungsgewinn des Öffentlichen Personennahverkehrs gegenüber Individualverkehrsmitteln – sowohl bei der studienbezogenen als auch bei der freizeitbezogenen Mobilität. Zum anderen verdeutlichen sie den Wert des sachsenweiten Semestertickets, das den Studierenden der TU Chemnitz im Jahr 2011 erstmals angeboten wurde. Keineswegs zufällig wünscht sich eine überwältigende Mehrheit der Studierenden, dass das Ticket erhalten bleibt. Die Autoren schlussfolgern zudem, dass vor allem Studierende mit geringeren Einkommen auf das Semesterticket setzen – neben der Entspannung von Verkehrs- und Parkplatzsituation sowie der Schonung des Klimas sind Kostenersparnisse also ein gravierender Vorteil des Semestertickets.

Diese Kostenvorteile sind wichtig, da knapp 54 % der Chemnitzer Studierenden den Monat mit weniger als 500 Euro bestreiten müssen und das monatliche Durchschnittseinkommen nur bei 561,09 € liegt. Dem stehen etwa gestiegene Wohnkosten gegenüber. Knapp die Hälfte der Chemnitzer Studierenden ist gezwungen, ihr Auskommen mittels einer regelmäßigen Beschäftigung zu sichern. Der Anteil dieser Studierenden hat sich seit 2008 merklich erhöht, die BAföG-Förderungsquote ist hingegen leicht gesunken. Die meisten Befragten sichern ihren Lebensunterhalt mit Zuwendungen von Verwandten sowie mit unselbstständiger Arbeit. Das alles bestärkt mich in meiner Forderung nach einem staatlichen Stipendienprogramm für Studierende.

Ich kann die Studierendenräte im Freistaat nur ermuntern, nach dem Chemnitzer Vorbild ebenfalls repräsentative Daten zur Situation der Studierenden an ihren Standorten zu sammeln. Auch die Staatsregierung sollte, wenn sie Politik im Sinne der Studierenden treiben will, eine solche Datenbasis anstreben. In jedem Fall aber muss sie die Existenz der Semestertickets im Freistaat dauerhaft sichern und die Garantie des CDU-Hochschulpolitikers Mackenroth für ein „preisgünstiges und attraktives Semesterticket“, mit der er im Landtag das sogenannte Hochschulfreiheitsgesetz verteidigte, einlösen. Die Chemnitzer Ergebnisse zeigen, dass dies dem Wunsch vieler Studierender entspräche.

Marcel Braumann
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1
01067 Dresden
Tel.: (0351) 493 5823
Fax: (0351) 496 0384

Das könnte dir auch gefallen