Startseite BundesländerBayern Blut muss fließen: Grüne Filmtour gegen Rechtsextremismus

Blut muss fließen: Grüne Filmtour gegen Rechtsextremismus

von Frank Baranowski
0 Kommentare

Sepp Dürr: „Große Leistung des Films ist Einblick in Welt, die sich viele von uns nicht hätten vorstellen können.“

(lnp) Nach 36 Vorführungen in 23 Städten geht die im Herbst 2012 initiierte Bayerntour der grünen Landtagsfraktion mit dem Film „Blut muss fließen“ – Undercover unter Nazis zu Ende. Am 5. September zeigt Dr. Sepp Dürr, MdL, Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus, den Film zum vorerst letzten Mal – in Germering (Stadthalle Germering, Beginn 20:00). „Die große Leistung des Films ist es, dass er uns Einblick in eine Welt gibt, die sich viele von uns nicht hätten vorstellen können.“

Der von Peter Ohlendorf und Thomas Kuban realisierte Film zeigt die Abgründe der rechtsextremen Szene. Von Aschaffenburg bis München und von Passau bis Kaufbeuren gewann das Publikum einen Einblick in die Musikszene der Rechtsextremisten, welche häufig gerade Jugendliche anlocken soll. „Hier können sie Geld einnehmen, Nachwuchs rekrutieren und auf Konzerten Macht und Identität demonstrieren“ so Sepp Dürr.

Mit mehr als 4.500 BesucherInnen erreichte die grüne Filmtour ein breites Publikum. „Die vielen Diskussionen in Schulen und bei Abendveranstaltungen im Kino haben gezeigt, dass viele Menschen in Bayern das Problem Rechtsextremismus ernst nehmen“, so Sepp Dürr. „Ernster jedenfalls als die Staatsregierung, die bei rechtsextremen Vorfällen noch zu oft beschwichtigt.“ So habe die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Straftaten laut der Antwort auf eine Anfrage von Sepp Dürr allein in München im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent zugenommen – ohne eine entsprechende Reaktion des Innenministers.

Dürr selbst versuchte mehrmals mit Anträgen gegen die rechtsextreme Szene vorzugehen. Bislang wurde dies von Seiten der Staatsregierung mit Ignoranz bestraft. Dürr warnt vor der Gefahr, dass rechtsextreme Musik auf Jugendliche wie eine Einstiegsdroge wirken könne. „Auch die Mörder der NSU haben klein angefangen, mit Gegröle und Schmierereien, Bagatelldelikten und dem Besuch von Neonazi-Konzerten.“ An Liedzeilen wie „Blut muss fließen…wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik“ lässt sich der rechtsextreme Hintergrund von Konzerten sofort erkennen. Und trotzdem konnten sie, wie der Film zeigt, auch auf Konzerten in Bayern gegrölt werden, ohne dass die Polizei eingeschritten sei.

Für ihren Einsatz in der Enthüllungsarbeit der rechtsextremen Szene wurden Peter Ohlendorf und Thomas Kuban kürzlich mit dem Georg-Elser-Preis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet.

Lena Motzer,
Pressereferentin
Tel.  089/4126-2734, -2736, -2684
Fax  089/4126-1762
Maximilianeum, 81627 München
E-Mail: presse@gruene-fraktion-bayern.de
Internet: www.gruene-fraktion-bayern.de

Das könnte dir auch gefallen