(LNP) Nach wie vor sind homosexuelle Männer aufgrund einer Richtlinie der Bundesärztekammer von der Blut- und Knochenmarkspende ausgeschlossen. Bereits im Dezember 2012 hat der Landtag Nordrhein-Westfalen diese Ungleichbehandlung kritisiert und die Landesregierung aufgefordert, auf eine Anpassung der Richtlinie hinzuwirken. Auf Nachfrage der gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schneider, hat die Landesregierung jetzt eingeräumt, dass die Überarbeitung der Richtlinie noch nicht vorangekommen ist. Schneider: „Seitens der Landesregierung hätte ich mich mehr Engagement und deutlich mehr Druck auf Bundesgesetzgeber und Ärztekammer gewünscht, die Richtlinien schnellstens anzupassen.“
Für Schneider fällt die Antwort der Landesregierung insgesamt ernüchternd aus. Die Landesregierung hält demnach eine Änderung der Richtlinie erst im Verlauf des Jahres 2015 für möglich. Aus Sicht der Gesundheitsexpertin ist nicht nachvollziehbar, wieso mehr als zwei Jahre ins Land gehen müssen, um eine Formalie zu ändern. „Dass die Überarbeitung der Richtlinie auch 18 Monate nach einem Landtagsbeschluss noch immer nicht vorangekommen ist, ist ein Schlag ins Gesicht vieler homosexueller Männer, die bereit sind, Blut zu spenden“, sagt Schneider. „Insbesondere in der Ferienzeit lesen wir nahezu täglich von Blutkonservenmangel oder nachlassender Spendenbereitschaft. Ganze Gruppen nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung von der Spende auszuschließen, ist diskriminierend und für die FDP kein gangbarer Weg.“
Es müssen zeitgemäße Möglichkeiten gefunden werden, dass Spendenwillige zur Blutspende zugelassen und nicht per se davon ausgeschlossen werden, fordert Schneider. „Dabei sollte das individuelle Risikoverhalten zählen und nicht die sexuelle Orientierung“, sagt Schneider.
Die Gesundheitsexpertin begrüßt das Engagement der Initiative „Bunt Spenden“, die sich für Gleichberechtigung von bi- und homosexuellen Männern bei der Blutspende einsetzt und jüngst auch eine Petition zum Thema organisiert hat.
Nadja Kremser
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