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Bremischen Bürgerschaft: Programme für Alleinerziehende fortsetzen

(LNP) Der Parlamentsausschuss für die Gleichstellung der Frau hat sich bei seiner letzten Sitzung am 20. September 2012 ausführlich mit der Situation der Alleinerziehenden in Bremen beschäftigt und spricht sich für die Fortsetzung der beiden Programme „Gute Arbeit für Alleinerziehende“ und „Bremer und Bremerhavener Aktionsnetzwerk für Alleinerziehende“ aus. Beide Programme sollen zum Ende dieses Jahres beziehungsweise Mitte des nächsten Jahres eingestellt werden.

In Bremen ist fast jede dritte Familie eine mit einem alleinerziehenden Elternteil, zu 90 Prozent Mütter. Das sind aktuell 17 700 Alleinerziehende mit 27 000 Kindern. Damit ist Bremen eine Hochburg der Alleinerziehenden. Obwohl die Erwerbsquote bei Alleinerziehenden bei 77,4 Prozent liegt, sind die meisten (zwei Drittel) entweder geringfügig beschäftigt oder teilzeiterwerbstätig. Über die Hälfte der Alleinerziehenden bezieht Leistungen nach dem ALG II, bei Alleinerziehenden mit zwei oder mehr Kindern sind es sogar 64,8 Prozent. Die größten Hürden für Alleinerziehende sind unzureichende Kinderbetreuungsplätze und fehlende Qualifikationen. Im Dezember 2011 hatten 60 Prozent keinen Schulabschluss beziehungsweise 70 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung.

Seit Herbst 2011 wird in Bremen das ESF Programm des BMAS „Netzwerk wirksamer Hilfen“ umgesetzt, hier unter dem Titel „Bremer und Bremerhavener Aktionsnetzwerk für Alleinerziehende“ bekannt. Im Rahmen des Programms wird ein Aktionsnetzwerk der beteiligten Institutionen für Alleinerziehende in beiden Städten aufgebaut und weiterentwickelt, um konkrete Projekte zur Arbeitsmarktintegration wie auch Dienstleitungsketten in der Region zu schaffen.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Gute Arbeit. Für Alleinerziehende!“, das in Bremen seit dem Frühjahr 2010 umgesetzt wird, haben seit ungefähr einem Jahr vier regionale Anlaufstellen in Bremen und eine in Bremerhaven ihre Arbeit aufgenommen. Sie bieten Alleinerziehenden wohnortnah ein breites Beratungsspektrum sowie individuelle Unterstützung bei der Kinderbetreuung und der Suche nach Ausbildung und Arbeit. Das Programm fördert Projekte, die zur Aktivierung oder sozialen und beschäftigungsbezogenen Stabilisierung von Alleinerziehenden, ihrer Qualifizierung, Integration in Ausbildung oder Erwerbstätigkeit beitragen und auf diese Weise die Hilfebedürftigkeit beenden helfen können.
Ziel ist es, durch passgenaue Beratung und Qualifizierung die Erwerbs- und Verdienstchancen der Alleinerziehenden zu erhöhen, damit Alleinerziehende und ihre Kinder langfristig unabhängig von staatlichen Fürsorgeleistungen leben können. Flankierend gibt es in Zusammenarbeit mit der PIB gGmbh einen flexiblen Betreuungspool für diese Zielgruppe, der innerhalb der Programmumsetzung angeboten wird.

In dieser Woche sollen die beiden Programme innerhalb eines Workshops ausgewertet werden. Die aufgebauten Strukturen sollten für diese Zielgruppe erhalten bleiben. Beide Programme sind wesentliche Bausteine um Alleinerziehenden Perspektiven zu bieten.

Quelle: Bremische Bürgerschaft 2012

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