(LNP) Staatssekretär Jürgen Walter: Projekt ermöglicht Teilhabe an Kunst und trägt zu gelebter Integration behinderter Menschen bei.
Britta Schade, Psychologin im ABS-Zentrum Selbstbestimmt Leben e.V. in Stuttgart, wurde heute (12. Juli) von Jürgen Walter, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, als Übermorgenmacherin ausgezeichnet. Gewürdigt wird sie damit für ihr Projekt „Bunte Vielfalt in der Kunst ─ für ALLE“, mit dem sie Menschen mit Behinderung und solchen ohne Behinderung den Zugang zur Kunst erleichtern möchte.
„Mit ihrem Engagement leistet Britta Schade einen Beitrag, ein Stück Selbstverständlichkeit für behinderte Menschen herzustellen. Damit erreicht sie was wir uns in Zukunft für alle wünschen: Selbstvertrauen und Schaffensbeiträge von allen Mitgliedern unserer Gesellschaft. Ihre Ideen machen unser Land ein weiteres Stück zukunftsfähiger ─ damit ist sie eine Übermorgenmacherin im besten Sinne“, so Walter bei der Ehrung Schades.
In seiner Laudatio betonte Walter die Bedeutung des Projekts: „Ziel der Landesregierung ist es, innovative Austausch- und Vermittlungsformen in der Kunst zu realisieren, um noch mehr Menschen für Kultur zu begeistern und diese auch daran teilhaben zu lassen. Das Projekt von Britta Schade folgt genau diesem Ansatz, indem es behinderten und nicht behinderten Menschen den Zugang zu Kunst und partnerschaftlichem Miteinander ermöglicht.“ Das gemeinsame Schaffen könne bei den Beteiligten dazu beitragen, über den Begriff „Behinderung“ nachzudenken und mögliche Barrieren in den Köpfen zu überwinden.
Walter begrüßte Britta Schades Ansatz, über die Kunst zur Gleichberechtigung behinderter und nicht behinderter Menschen beizutragen. „Kunst ist die umfassendste Ausdrucksmöglichkeit, die wir uns vorstellen können. Sie verbindet Menschen und schafft Raum für Kommunikation und Reflexion. In diesem Sinne wünsche ich dem Projekt viel Erfolg und eine große Resonanz.“
Schades Projekt sieht den Aufbau eines Netzwerks in Stuttgart und Umgebung vor, das Theater, Orchester und Schulen umfassen und sowohl aktive Künstlerinnen und Künstler als auch Kunstliebhaber ansprechen soll. Die Projekte sollen sich dabei von bildnerischen Projekten bis zu Theater- und Tanzaufführungen hin erstrecken.
Britta Schade ist eine von 60 Preisträgerinnen und Preisträgern, die sich in dem Wettbewerb „Die Übermorgenmacher“, den das Land zusammen mit dem Südwestrundfunk durchgeführt hatte, in einem Teilnehmerfeld von rund 500 Konkurrentinnen und Konkurrenten durchsetzen konnten. Als persönlichen Wunsch erhält sie vom Land einen Zuschuss für die Umgestaltung ihres Beratungszimmers mit barrierefreien Möbeln.
Zusätzliche Informationen:
Im Rahmen des von der Landesregierung aus Anlass des 60-jährigen Landesjubiläums lancierten Projekts „Die Übermorgenmacher“ konnten sich engagierte Bürgerinnen und Bürger mit innovativen Projekten und fortschrittlichen Ideen bewerben, die dazu beitragen, das Baden-Württemberg von übermorgen zu gestalten. Unter mehr als 500 Einsendungen hat eine hochkarätig besetzte Jury unter dem Vorsitz von Staatsrätin Gisela Erler 60 Gewinnerinnen und Gewinner ausgewählt. Diese erhalten die Gelegenheit im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung an ihrem Heimatort oder einem anderen geeigneten Ort, ihr Projekt öffentlich vorzustellen. Zudem dürfen sich alle Übermorgenmacher vom Land etwas wünschen. Voraussetzung ist, dass der Wunsch in Beziehung zu dem Projekt des Übermorgenmachers steht und nicht mehr als 1.000 Euro kostet.
Britta Schade ist Psychologin im ABS-Zentrum Selbstbestimmt Leben e. V. Stuttgart, einer unabhängigen Beratungsstelle von Menschen mit Behinderung für Menschen mit Behinderung bzw. deren Angehörige. Sie sitzt aufgrund einer Körperbehinderung im Rollstuhl. Die 1972 gegründete Einrichtung hat sich zum Ziel gesetzt, partnerschaftliches Miteinander zu ermöglichen, unabhängig von der geistigen oder körperlichen Konstitution des einzelnen Menschen.
Quelle: mwk.baden-wuerttemberg.de / uebermorgenmacher.de
Bild-Quelle: mwk.baden-wuerttemberg.de / Jürgen Walter